Die Leutzscher Elf gewann am Sonntag 2:0 gegen den ZFC Meuselwitz. Pierre Merkel und Tommy Kind trafen für die Gastgeber zum wichtigen Sieg im Fight um den Klassenerhalt.
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Leipzig. Befreiungsschlag in Leutzsch: Mit einem Sieg gegen den ZFC Meuselwitz hat sich Fußball-Regionalligist Chemie Leipzig am Sonntag Luft im Abstiegskampf verschafft. Die Grün-Weißen gewannen vor 2690 Zuschauern im heimischen Alfred-Kunze-Sportpark mit 2:0 (1:0). Pierre Merkel (24. Minute) und Joker Tommy Kind (78.) trafen für die Gastgeber, die dem Klassenerhalt damit ein Stück näher rückten.
Hochkonzentriert begannen die Leutzscher, ließen keinerlei Schludrigkeiten zu und wurden selbst torgefährlich. Trainer Dietmar Demuth hatte (natürlich) offensiv aufgestellt, sich aber gegen eine Doppelspitze mit Merkel und Stelmak entschieden - der Amerikaner saß zunächst auf der Bank. Bury hatte auch die erste Chance, doch sein Schuss auf das kurze Eck wurde von Torhüter Braunsdorf entschärft (10.). Schon die nächste Gelegenheit führte zum Führungstreffer: Ludwig tankte sich durch, sein Schuss wurde von Braunsdorf abgeklatscht, Merkel stand richtig und vollendete wuchtig - das 1:0 (24.).
Die Mannschaft hielt die Spannung, kaufte den Gästen den Schneid ab und kombinierte sich teilweise ordentlich zum Strafraum der Meuselwitzer. Nur beim Abschluss klappte nicht alles - aber wer hätte damit auch gerechnet? Meuselwitz erschreckend schwach, aber mit dem Fehlen der Stammspieler Trübenbach, Müller und Brinkmann allein war das nicht zu erklären. „Hier zu spielen, macht eigentlich immer Spaß, aber das hat man unseren Spielern heute nicht angemerkt", monierte Gäste-Coach Weber. Seine Mannen fielen nur durch übertriebene Härte auf, kassierten fünf gelbe Karten. Vor allem der wieder eminent fleißige Japaner Yajima hatte unter den harten Attacken zu leiden, wieder und wieder konnte er nur durch Fouls vom Ball getrennt werden. Besonders der bereits verwarnte Stenzel stand kurz vor der Herausstellung, als er Yajima denn Ellbogen ins Gesicht schlug (45.). Der fällige Freistoß führte fast zum zweiten Merkel-Tor, doch der Kopfball des Stürmers fiel zu schwach aus (45.).
Demuths goldene Wechsel
Die stärkste Phase der Meuselwitzer läutete Mäder ein, der die einzige Halbchance der Gäste mit einem Schuss fünf Meter über das Tor abschloss (60.). Nun drängte Meuselwitz im Mittelfeld, doch die Grün-Weißen hielten, unterstützt vom ständig anfeuernden Publikum, dagegen und gingen nun umso entschlossener in jeden Zweikampf. Chemie überstand diese Phase unbeschadet, ging seinerseits wieder zum Angriff über. Und dann zündeten die Wechsel - Demuth hatte Stelmak und Kind gebracht. Und diese beiden sorgten für die Entscheidung. Stelmak setzte sich ganz stark gegen drei Meuselwitzer am Fünfmeterraum durch und chippte den Ball nach innen, wo der Torjäger der vergangenen Saison goldrichtig stand und keine Mühe hatte, per Kopf zu vollenden. Geschichten, die nur der Fußball schreibt - es war Kinds erster Einsatz seit gefühlten Ewigkeiten.
"Super, wie sich Branden Stelmak da in den Gegner reindreht, passt und Tommy das 2:0 macht", analysierte BSG-Trainer Dietmar Demuth die Szene. "Wir haben eine Serie gestartet und hoffen, dass es so weiter geht." Seit vier Spielen sind die Leutzscher inzwischen ungeschlagen.
"Das war ein hochverdienter Sieg für Chemie", musste auch ZFC-Coach Heiko Weber eingestehen. "Sie waren wieder extrem kampfstark, haben das gemacht, was sie gut können. Das 2:0 täuscht noch fast über den Spielverlauf hinweg. Wir hatten nicht eine Chance", so der 52-Jährige. Den Leutzschern wünschte er für den Rest der Saison alles Gute: "Ich hoffe, die BSG bleibt drin."
nöß/mpu/jf