Erst in der letzten Minute entscheiden die Eutritzscher ein gutes Landesklasse-Spiel beim Roten Stern Leipzig für sich.
Leipzig. Der Rote Stern Leipzig kam gegen den Tabellenführer aus Eutritzsch zunächst gut ins Spiel. Mit einem 5-3-2 System gelang es den Sternen, viele der Zweikämpfe in der eigenen Hälfte zu entscheiden. Früh zeigte sich jedoch die reifere Spielanlage der Gäste aus Eutritzsch, denen es über eine spielstarke Hintermannschaft gelang, das Spiel ein ums andere Mal in die Breite zu ziehen. Immer wieder versuchten die Außenverteidiger über diagonale Bälle die Mitspieler in Szene zu setzen.
Roter Stern im ersten Durchgang zwingender
In der ersten Hälfte verpufften die Angriffsbemühungen der Gäste jedoch zumeist. Im Strafraum war der Rote Stern zwingender. In der 18. Minute traf Rudolf Seufert nach Vorarbeit von Pirmin Strasser mit einem herrlichen Vollspannschuss ins Netz und markierte das 1:0 für die Sterne. Nach 30 Spielminuten war es erneut Seufert, der nach einem Abwehrfehler Eutritzschs gefährlich im Strafraum auftauchte und in letzter Sekunde vom heraneilenden Verteidiger abgewehrt werden konnte. Die Pausenführung für den Roten Stern ging in Ordnung. Insbesondere in der ersten Hälfte gelang es den Sternen, die entscheidenden Zweikämpfe zu gewinnen und über schnelles Umschaltspiel gefährlich zu werden.
Fotogalerie: Roter Stern Leipzig 99 - SV Lipsia 93 Eutritzsch
In der zweiten Hälfte veränderte sich das Spielgeschehen. Lipsia Eutritzsch stellte taktisch um und agierte anders als im ersten Durchgang mit zwei Stürmern aus einem 4-2-2-2. Durch die Umstellung konnte der Druck aufs Tor des Roten Sterns deutlich erhöht werden. Einigen guten Chancen folgte der 1:1-Ausgleichstreffer von Patrik Bayer in der 51. Minute. Bayer profitierte von der guten Spielanlage der Eutritzscher, denen es nun gelang, Abnehmer für die diagonale Bälle zu finden und Angriffe konsequenter abzuschließen.
Lipsia nach dem Wechsel verbessert - Siegtor in letzter Minute
Mitte der zweiten Hälfte konnte sich der Rote Stern etwas vom Druck der Gäste befreien. Beide Mannschaften kamen zu Chancen. Nach einer Unkonzentriertheit der Verteidigung des Roten Sterns schoss der eingewechselte Fabian Berger übers Tor. Ebenso knapp verfehlte der aufgerückte Florian Firley mit einem Kopfball nach einer Ecke das Gehäuse von Lipsia. Weiter Chancen folgten. So kam Matti Hann nach einer schönen Kombination über links zum Torabschluss. Martin Frohburg konnte jedoch hervorragend parieren.
Auf der anderen Seite verzog Seufert nur knapp, nachdem er sich den Ball im Mittelfeld erkämpfen konnte und nach einem Doppelpass mit Unkner abschloss. Es dauerte bis in die 90. Minute, bis das Spiel einen Sieger fand. Thomas Hönemann zirkelte den Ball kunstvoll in den rechten Winkel und entschied damit ein Spiel für Eutritzsch, in dem die Heimmannschaft auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer spielte. Eutritzsch überzeugte vor allem physisch und konnte über ein gutes Aufbauspiel Räume kreieren, die letztlich zu einem knappen Sieg reichten.
Markus Bieleit (Trainer des Roten Stern): „Schade, wenn so ein enormer Aufwand nicht belohnt wird. Wir haben eine riesige erste Hälfte gespielt. Eutritzsch hat das in der zweiten Hälfte gut gemacht und Druck aufgebaut. Schade, dass sich die Jungs nicht belohnen konnten".
Arvid Schröpfer (Trainer der Lipsia Eutritzsch): „Das war ein geiler Fight. Vor der Stimmung und den gastgebenden Fans ist es immer geil zu spielen. Wir wollten hier was mitnehmen. Wir waren die bessere Mannschaft und hatten am Ende etwas Glück".
Tore: 1:0 Rudolf Seufert (18') 1:1 Patrik Bayer (51') 1:2 Thomas Hönemann (90')
Ricardo Dickhaut