Regisseur Oskar Roehler im Interview über seinen Film »Bad Director«, die verlorene Schönheit im Film und seine Zeit ohne Wohnung
Der Film beruht auf Ihrem Roman "Selbstverfickung". Warum haben Sie ihn genau jetzt umgesetzt?
Ich wollte eigentlich schon ganz lange so eine Art Film im Film machen, weil ich für mich herausfinden wollte, was der Beruf für mich in den letzten Jahren bedeutet hat. Mir ist beispielsweise aufgefallen, dass ich plötzlich vor anderen Menschen Angst hatte, weil durch ihren Narzissmus Befindlichkeiten unglaublich aufgebläht werden. Das geht so weit, dass sich Leute die Schuhe zubinden lassen wollen. Es ist grenzwertig, wie viel Privilegien die einen genießen und wie wenig Privilegien letztendlich die anderen haben. Da kann man kaum noch von Political Correctness am Set sprechen.
Man sieht an seinem Beispiel, wie jemand wie in einem Albtraum völlig verzweifelt. Egal was Gregor Samsa macht, er prallt gegen eine Wand. Das hat mich dann, als ich den Film zum zweiten Mal mit Publikum gesehen habe, das den Film unheimlich lustig fand, irgendwie traurig gemacht. Das war aber auch das Schöne an dem Film.
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