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"Orgasm Gap": Kommst Du?

Frauen erleben beim Sex seltener einen Orgasmus als Männer - weil die Klitoris beim Sex oft vernachlässigt wird. Inzwischen widmen sich spezielle Sextoys dem unbeachteten Organ, das Rezept für ein erfülltes Sexleben ist aber komplizierter.

Zwischen den Geschlechtern gibt es bis heute Ungerechtigkeiten. Nicht nur in Gehaltsfragen, sondern auch in Sachen Sex. In der Wissenschaft hat sich hierfür die Bezeichnung "orgasm gap" etabliert. Angelehnt an den "pay gap" beschreibt er das Missverhältnis, dass Frauen beim Geschlechtsverkehr wesentlich seltener einen Orgasmus erleben als Männer.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die die Existenz des "orgasm gaps" bestätigen. Eine der aktuellsten stammt von der Chapman University aus den USA. Für die Untersuchung haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Jahr 2017 gut 52.500 hetero- und homosexuelle Frauen und Männer zwischen 18 und 65 Jahren befragt.

95 Prozent der Männer kommen beim Sex

Das Ergebnis: Frauen kamen beim Geschlechtsverkehr im Schnitt tatsächlich seltener als Männer. Besonders groß war der Unterschied bei heterosexuellen Paaren: Gaben hier gut 95 Prozent der Männer an, beim Sex einen Orgasmus zu erleben, waren es bei den Frauen gerade mal 65 Prozent.

"Der Grund ist die Vernachlässigung der Klitoris", sagt Laurie Mintz, Professorin für Psychologie an der University of Florida und Buchautorin von "Richtig kommen". Eine These, die auch die Studie der Chapman University bestätigt. Frauen, die beim Sex am seltensten den Höhepunkt erlebten, wurden meist nur vaginal befriedigt. Die größte Chance, einen Orgasmus zu erleben, hatten hingegen diejenigen, die auch "manuell und/oder oral" stimuliert wurden. (...)


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