Matthias Taft hat in seinem Berufsleben nie wirklich seinen Arbeitgeber gewechselt. Das war auch nicht nötig, denn die Arbeitgeber wechselten sich in den letzten 30 Jahren quasi selbst. Nach dem Diplom als Verfahrensingenieur an der TU München fand Taft 1994 eine Stelle beim Ingenieurbüro ETAplan und dort zu seiner Leidenschaft für Windkraft. „Wir haben unser erstes großes Windprojekt damals non-recourse-finanziert“, erzählt er: „Das heißt, die Banken haben nur das Projekt und die Erträge daraus als Sicherheit. Diese Art der Finanzierung hat sich inzwischen etabliert und ist heutzutage Standard.“
Gegründet wurde ETAplan von Erich Hau, einem Windkraftpionier, der schon die Pilotanlage Growian in den 80er Jahren geplant hatte und technische Standardbücher zu Windkraftanlagen verfasste. Der habe ihm und seinen damaligen Kollegen die Windenergie und ihren Nutzen nähergebracht und ihn so zum „Windüberzeugten“ gemacht, schwärmt Taft. Von 1997 bis 2001 legte der Münchner dann noch ein Diplom in Wirtschaftsingenieurwesen an der Fernuniversität Hagen nach. Als ETAplan 2003 in dem Projektentwicklungsunternehmen Renerco aufging, war Taft sogleich für die Stelle als CEO qualifiziert.