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Der Himmel über London

Die Historikerin Birgit Näther untersucht, welche Vorstellungen von Luftverschmutzung die Menschen im London der frühen Neuzeit hatten.

Wer eine Vorliebe für historische Romane oder Filme hat, wird sich diese Fragen vermutlich schon oft gestellt haben: Wie muss es in den Städten früher gestunken haben? Wie haben die Menschen das bloß ausgehalten? Für die Historikerin Birgit Näther sind Gerüche nur ein Aspekt ihrer Forschung – allerdings ein wichtiger. Sie sagt: „Gerüche waren für die Zeitgenossen ein zentraler Hinweis darauf, dass die Luftqualität schlecht war. Und natürlich haben sie versucht, etwas dagegen zu tun.“ Romane wie Patrick Süskinds „Das Parfum“ liest sie auch aus diesem Grund gerne, als Historikerin verweist sie viele Beschreibungen des Umgangs mit Gerüchen allerdings in das Reich der Fantasie.


Schlechte Luft schon im Mittelalter

Welche Vorstellungen die Menschen zwischen 1650 und 1850 tatsächlich von der Luft und ihrer Bedeutung für die Gesundheit hatten, untersucht Birgit Näther in ihrem Habilitationsprojekt am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität „Smelling the Metropolis. Emission, Infektion und Olfaktion in London“. Sie hofft, damit eine Verbindung zu schaffen zwischen einer Stadt- und Sozialgeschichte Londons und der umwelt- und medizinhistorischen Forschung der frühen Neuzeit. (...)


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