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Aus den Augen, aus dem Sinn

Die Stadt Leipzig hat beschlossen, sich stärker mit dem Gedenken an Todesopfer rechter Gewalt auseinanderzusetzen. Zur fehlenden Auseinandersetzung mit Rassismus im städtischen Gedenken.


„Moralisch höherstehende Edelopfer" - so bezeichnete der AfD-Politiker Roland Ulbrich im Leipziger Stadtrat am 17. Juni die Menschen, die seit 1990 aus rechter Motivation heraus getötet wurden. Er bezog sich auf einen Antrag der Linksfraktion zu würdigem Gedenken von Todesopfern rechter Gewalt, den der Stadtrat kurz danach mit großer Mehrheit beschloss. Anschließend rechnete er dem Stadtrat vor, dass es „nur" 0,33 Todesopfer rechter Gewalt gewesen seien. Die Verhöhnung der Opfer löste bei den anderen Fraktionen Empörung aus. „Leiden ist immer individuell. Es ist in diesem Fall aber angemessen, Opfer rechter Gewalt hervorzuheben", sagt Nils Franke, Historiker und Kulturwissenschaftler an der Universität Leipzig. Denn: Aufgrund ihrer Vergangenheit liege es in der DNA der Bundesrepublik Deutschlands, sich mit Rassismus auseinanderzusetzen.


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