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Momentum für die Grünen - Chance vs. Risiko

Worum es gerade vermutlich nicht geht: Die Unterstützung progressiver SPDler, die gegen eine GroKo aufbegehren.

Die NoGroKo-SPD hat mutig den Handschuh hingeworfen. Wo bleibt die bündnisgrüne Allianz?

Wären die Grünen so mutig wie es auf ihren Plakaten und in Mottobekundungen steht, dann müssten sie sich jetzt klar strategisch gegen die Neuauflage der GroKo positionieren, sich beherzt an die Seite von SPDlern wie Marco Bülow, Kevin Kühnert, Andrea Ypsilanti u.ä. stellen, die SPD Landesverbände Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin feiern und den “Zwergenaufstand” der SPD Basis nach Kräften unterstützen.

Mit deren deutlich formulierter Bereitschaft endlich Verantwortung für die Verwerfungen der Agenda 2010 zu übernehmen, bietet sich dem damaligen Juniorpartner der rot-grünen Regierung die einmalige Gelegenheit sich zusammen zu diesem Kapitalfehler zu bekennen. Diesen ernsthaft korrigieren zu wollen, könnte zum erstem Mal ernst genommen werden können.

Insbesonderere mit der Aussicht auf eine kommende Neuwahl, wäre das eine knackige Aussage, weg vom öko-konservativen Image “Sauberer Diesel & Atmender Deckel” und hin zum überfälligen öko-sozialen Profil.

Die Erinnerung an Bauchweh und Zahnschmerzen vor dem letzten Parteitag, wo ein potentielles Jamaika-Bündnis hätte durchgeprügelt werden müssen, könnte helfen. Und wenn das Risiko auf dem Grünland auch zu groß erscheinen mag, dann wohl, weil es auch dort niemand mehr gewohnt ist, eine klare politische Position zu beziehen, sie auch bei Gegenwind zu vertreten und nicht nur davon zu reden.

Es gibt viel zu gewinnen und nichts zu verlieren, was nicht schon verloren ist. Selbst wenn es zur GroKo 3.0 kommt, ist das zu reitende Pferd immer noch tot.

Ohne diese Positionierung könnte man sonst auch auf die Idee kommen, dass man auf einen 2. Anruf des Bundespräsidenten auf Jamaika hofft, um noch eine stabilisierende Verantwortungs-Volte drehen zu können; ohne oder nach einer Neuwahl.

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