DIE ZEIT: Herr Denkena, nur drei von zehn mittelständischen Unternehmen sind bisher stark digitalisiert - sie haben also Abläufe in der Fertigung automatisiert oder Aufgaben, die früher Menschen erledigt haben, an Roboter delegiert. Warum sind es nur so wenige?
Berend Denkena: Es ist nicht so, dass die Unternehmer nicht darüber nachdenken, wie sie ihre Arbeitsschritte digitalisieren können. Aber vielen fehlt die Zeit, sich damit wirklich auseinanderzusetzen. Sie sind meistens nicht nur Geschäftsführer, sondern auch Chefplaner und Chefkonstrukteure, schreiben teilweise nachts noch die Rechnungen und Angebote. Außerdem fehlt ihnen Wissen im IT-Bereich. Das Angebot an Technologien ist groß, und es kommen immer neue hinzu. Die richtige Wahl zu treffen, mit welcher Software man arbeiten will, ist nicht einfach, vor allem, wenn die Erfahrung fehlt.
ZEIT: Klingt so, als wären die Mittelständler weit weg von der Industrie 4.0.
Denkena: Mit Industrie 4.0 verbinden viele die futuristische Vision, ein Bauteil solle seinen Weg durch die Fertigung selbstständig steuern und den Maschinen sagen, was es werden will. Alles digital und vollautomatisch. Für kleine und mittlere Unternehmen macht es jedoch keinen Sinn, sofort an Vollautomatisierung zu denken.
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