Sparsam leben, früh ein Vermögen anhäufen – und dann nur noch der Arbeit nachgehen, die einem gefällt: Was junge Frugalisten motiviert.
Ein frugales Mahl ist ein einfaches, aber gutes Mahl. Die Idee der Genügsamkeit finden gerade wieder viele jüngere Menschen attraktiv – für ihr gesamtes Leben.
Frugalisten glauben, dass mehr und teurer nicht unbedingt besser ist. Ein selbst gekochtes Curry macht sie glücklicher als ein Restaurantbesuch. Sie betonen, es gehe im Kern nicht um Verzicht, sondern um die Vermeidung von überflüssigem Konsum. Sie kaufen ihre Klamotten im Secondhand, fahren Fahrrad und verpönen Pauschalurlaube. Frugalisten sparen große Teile ihres Einkommens, um mit Ende 30 oder Mitte 40 finanziell unabhängig sein zu können.
Die Generation der Millennials strebt eine gesunde Work-Life-Balance an, die Frugalisten wollen noch mehr: Lohnarbeit soll kein Zwang mehr sein, sondern nur noch eine Option. Im Netz tauschen sie sich über Spartipps aus. In Blogs, Podcasts und auf Youtube geht es vor allem darum, wie man das Ersparte gewinnbringend am Aktienmarkt anlegt. Der Vermögensaufbau und ein passives Einkommen sind das Ziel.
Ihre Annahme: Das Startkapital sollte 25-mal so hoch sein wie die jährlichen Ausgaben. Wer also jährliche Kosten von 25.000 Euro hat, muss 625.000 Euro ansparen, ausgehend von der sogenannten 4-Prozent-Regel. Sie besagt, dass man von seinem Vermögen jährlich 4 Prozent entnehmen kann, ohne über einen Zeitraum von dreißig Jahren pleitezugehen. Die Regel, 1998 entwickelt, gilt zwar nur noch als bedingt aussagekräftig, aber für viele bleibt sie eine grobe Richtschnur ...
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