Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege hat bei einer Umfrage unter Pflegekräften festgestellt, dass 2 von 3 unter Rückenschmerzen leiden. Wegen dieser Beschwerden können sie durchschnittlich 21 Tage im Jahr nicht zur Arbeit gehen. Woher kommt es, dass Pflegekräfte so oft Rückenschmerzen haben?
Wenn du selbst in der Pflege arbeitest, spürst du am eigenen Leib, wie belastend deine Arbeit sein kann: Heben, Tragen und Bücken sind an der Tagesordnung. Man hat festgestellt, dass Pflegekräfte oft höhere Gewichte bewegen als Bauarbeiter. Aber nicht nur die körperlichen Belastungen machen der Rückengesundheit zu schaffen. Zeitdruck und hohe Aufgabendichte führen dazu, dass so manche Pause ausfallen muss. Der Schichtdienst kann den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinanderbringen und so zu Dauermüdigkeit beitragen. Und nicht zuletzt sorgen Personalmangel und hohe Ausfallzeiten von Kolleginnen und Kollegen dafür, dass viele Überstunden gemacht werden müssen.
Dazu kommt, dass die Pflege kranker Menschen emotionale Belastungen mit sich bringt: Du hörst viele bewegende Geschichten und bekommst hautnah mit, wie Krankheiten Lebensträume infrage stellen können. Und ab und zu bekommst du auch die Gereiztheit der Patientinnen und Patienten zu spüren, wenn sie frustrierende Situationen erleben.
Diese Kombination aus körperlicher und psychischer Anstrengung macht besonders anfällig für Rückenschmerzen. Denn um rückengerecht zu arbeiten, braucht man genügend Aufmerksamkeit für den eigenen Körper. Nur wenn du wahrnimmst, welche Bewegung du gerade machst, kannst du überprüfen, ob sie rückengerecht ist. Wenn der Stress zu groß wird, bleibt dafür meist wenig Zeit.