Er wird als gutes Gewissen der Formel 1 fehlen!
Am Donnerstag verkündete Sebastian Vettel (35) überraschend sein Karriere-Ende in der Formel 1. Die Saison 2022 wird seine letzte sein. Nach 15 Jahren, 53 Siegen und vier WM-Titeln macht er Schluss.In BILD am SONNTAG berichten Weggefährten, was Vettel ihnen bedeutet und warum sie ihn vermissen werden.
Mick Schumacher (23/Haas-Pilot)„Ich bin unfassbar froh, dass ich ihn zu Beginn meiner Formel-1-Karriere an meiner Seite hatte. Nicht, weil er mir mit Rat und Tat zur Seite steht, sondern weil er ein echter Freund und eine Inspiration ist. Ich danke ihm für alles, was er mir und dem Sport gegeben hat, den wir beide so lieben. Er hat es sich verdient, dass er künftig mehr Zeit für seine Familie und seine anderen Interessen fernab der Formel 1 hat."
Toto Wolff (50/ Teamchef Mercedes)„Seb ist ein großer Sportsmann und ein guter Freund. Als wir 2018 die WM gegen ihn und Ferrari gewinnen konnten, kam er direkt nach dem Rennen in unseren Besprechungsraum und hat allen per Handschlag gratuliert. Er hatte sogar noch seinen Rennanzug an! Das zeigt seinen Charakter und ist einer der Gründe, warum unsere Freundschaft trotz der Konkurrenz nie gelitten hat."
Bernd Mayländer (51/Safety-Car-Fahrer)„Ich erinnere noch genau, als Seb 2009 in China seinen ersten Sieg für Red Bull einfuhr. Dabei lag ich lange vor ihm (lacht)! Das Rennen musste wegen starken Regens hinter dem Safety Car gestartet werden. Aber Seb wird der Formel 1 nicht nur wegen seiner sportlichen Erfolge fehlen. Er ist einer der größten Charaktere, die die Formel 1 je gesehen hat. Seb wird vermisst werden."
Charles Leclerc (24/Ex-Ferrari-Kollege)„Ich erinnere noch, wie Seb mich willkommen geheißen hat, als ich 2019 zu Ferrari kam. Er war so großzügig und hilfsbereit. Am Anfang war ich aber verwundert, warum er immer ein kleines Notizbuch mit sich herumgetragen hat. Heute mache ich das auch und schreibe alle Details auf! Wir hatten unsere Kämpfe auf der Strecke, aber abseits davon sehe ich ihn als Freund."
Daniel Ricciardo (33/Ex-Teamkollege bei Red Bull)„Wir verlieren eine Legende. Er war immer sehr engagiert - egal, bei was. Es war ein Privileg, dass ich viel Zeit mit ihm verbringen und so viel von Seb lernen durfte. Es war immer interessant. Seb hat viele gute Eigenschaften. Eine ganz besondere ist, dass er die Leute hinter sich versammeln kann und trotzdem sehr direkt ist. Ich werde ihn vermissen."
Helmut Marko (79/Red-Bull-Boss)„Mit Sebastian haben wir eine unglaubliche Erfolgsgeschichte erlebt. Vier WM-Titel! Wahnsinn! Das war nur dank seiner akribischen Arbeitsweise möglich. Er steht symbolisch für das, was wir bei Red Bull machen: junge Fahrer ausbilden und zu Stars formen. Sebastian ist bis heute Teil unserer DNA und Philosophie - und er wird es auch immer bleiben!"
Franz Tost (66/Ex-Teamchef bei Toro Rosso)„Was mir an Sebastian immer gefiel, war sein Charakter, seine Disziplin, seine Zielsetzung, die er mit allen Mitteln verfolgte, und wie detailliert er sich der Formel 1 gewidmet hat. Die Scuderia Toro Rosso verdankt ihm viel. Unser gemeinsamer Höhepunkt war Monza 2008, sein erster Sieg und auch unserer. Das war natürlich ein super emotionaler Moment.
Dieser Artikel stammt aus BILD am SONNTAG. Das ePaper der gesamten Ausgabe gibt es hier.