Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember im Jahr 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet. Diese Grundsätze beschreiben in 30 Artikeln, welche grundlegenden Rechte jedem Menschen zustehen sollten, „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.". Dennoch werden diese täglich verletzt - und zwar weltweit. Zahlreiche nichtstaatliche Organisationen versuchen mit der Macht der Informationsverbreitung auf diese Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Das „This Human World"-Filmfestival möchte ebenfalls einen Beitrag für eine bessere Welt leisten und veranschaulicht Missstände auf globaler Ebene. Dieses Jahr werden hierfür rund 100 Dokumentar-, Spiel- und Kurzfilme vorgeführt.
Vom 29. November bis 10. Dezember 2018 werden fünf Wiener Kinos, darunter das Gartenbaukino, Filmcasino, Top Kino, sowie Schikaneder, dafür genutzt, um die zum Nachdenken anregenden Filme auf der großen Leinwand präsentieren zu können. Neben den Filmvorführungen bietet das Festival ebenso ein interaktives Rahmenprogramm in Form von Workshops, Masterclasses und Diskussionen mit Experten/innen und Filmemacher/innen aus aller Welt. Beispielsweise lässt Regisseur Hermane Desorme die Teilnehmer/innen seines Workshops verschiedene Welten durch Austausch und Kunst entdecken. Sie sollen durch diese „Ausflüge" unterschiedliche Themen finden, die sie im Nachhinein selbst darstellen können, ob durch Gemälde, Fotos, Poesie oder Filme.
„This Human World" erblickte im Jahr 2008 das Licht der Festival-Welt. Der Schikaneder-Betreiber Johannes Wegenstein setzte damals gemeinsam mit seiner Frau Lisa Wegenstein ihre Idee - eine Filmveranstaltung rund um das Thema „Mensch und Menschlichkeit" ins Leben zu rufen - um. Ziel war es soziale Problemfelder aufzuzeigen und damit Gedanken und Handlungen für eine bessere Welt anzuregen.
Das Festivalsujet von Art Direktorin und Grafikerin Hanna Waldbauer fasst den Geist des Festivals zusammen.„This Human World - es geht um Provokation. Um Widerstand, um Widerspruch. Es geht um Zukunft und Utopie. Um Körper. Um das Klima. Warum einzelne Themen bebildern? Warum eine Collage aus vielen Themen machen? Warum nicht für diese großen Themen, den kleinsten gemeinsame Nenner, die Essenz, das Zentrale finden. Und dann merken, dass er nicht klein, sondern sehr groß ist. Alle Themen haben etwas gemeinsam: Es geht um Menschen. Deswegen auch this human world.".
Sexuelle Belästigung im Alltag, akute Lebensgefahr durch Terrororganisationen oder weibliche Genitalverstümmelung im Jahr 2018Der Themenpool ist auch in diesem Jahr äußerst breit gefächert. In "common.places 2" von Regisseurin Fiona Rukschcio geht es um 29 Frauen und Männer, welche vor der Kamera über ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung berichten. Sie beschreiben wie sie auf verbale und körperliche Attacken reagiert haben und erklären den Zuseher/innen, wie Alltagsbelästigung sich auf die Psyche eines Menschen auswirkt. „City Of Ghosts" von Matthew Heineman dokumentiert die Arbeit von syrischen Bürgerjournalisten/innen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben Menschenrechtsverletzungen durch den IS in ihrem Heimatland aufzudecken, obwohl sie sich dabei selbst in Lebensgefahr bringen. Regisseurin Giselle Portenier erzählt in ihrem Dokumentarfilm "In the Name of your daughter" von jungen Mädchen, welche vor einer grauenerregenden Tradition und ihren eigenen Familien flüchten. Es geht um weibliche Genitalverstümmelung und die widersprüchlichen Gefühle der Kinder ihren Eltern gegenüber.
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