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Homeschooling und Co: Eltern fühlen sich von Politik hängengelassen

Ludmela und Abdel Wase Noori mit Tochter Neda im Wohnzimmer: In der Gemeindewohnung verbrachte die sechsköpfige Familie den Lockdown. (c) Sara Brandstätter


Federpenal, Trinkflasche und Jausenbox sind die Basics in der Schultasche - seit heuer gehört auch der Mund-Nasen-Schutz dazu. Regelmäßiges Händewaschen, Klasse lüften bei kaltem Wetter mit Winterjacke und Abstand halten sind die neue Normalität an den Schulen. Viele Eltern sind erleichtert, dass ihre Kinder wieder in die Schule können. Trotzdem bleibt die Sorge vor erneuten Schulschließungen, Schichtbetrieb im Klassenraum oder davor, dass die Schüler wieder auf Distance-Learning umstellen müssen, wie es diese Woche vor allem in Salzburg und Tirol der Fall war. Noch einmal, so der Tenor unter Eltern, lässt sich das kaum mehr stemmen.


New York auf 82 Quadratmetern

Die aus Afghanistan kommende Familie Noori lebt in einer Gemeindewohnung in Wien-Donaustadt. Ludmela Noori und ihr Mann Abdel Wase teilen sich mit ihren vier Kindern 82 Quadratmeter inklusive kleinem Balkon. Ein separates Arbeitszimmer gibt es nicht. Der Familiencomputer steht im Wohnzimmer auf einem weißen Schreibtisch. Ein heißbegehrter Platz bei den Nooris. "Den brauchen wir alle", sagt die Mutter. Hier machte die 52-Jährige während des Corona-Lockdowns ihre täglichen Kurse für den Pflichtschulabschluss, die Kinder erledigten ihre Schulaufgaben. Es ist derselbe Raum, in dem die Eltern in der Nacht auf der ausgezogenen Couch schlafen. Hinter dem Schlafsofa vermittelt eine Panoramawand mit dem Bild New Yorks eine Weite, die der Wohnung fehlt. Die beiden anderen Zimmer sind von den vier Kindern belegt.




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