Dabei sind vor allem reiche und industrialisierte Länder verantwortlich für den menschengemachten Klimawandel. Ein wichtiger Bestandteil des Paris Protokolls ist deshalb die Klimagerechtigkeit . Aus der Perspektive der Klimagerechtigkeits-Bewegung ist der Klimawandel auch als Ergebnis von sozialer Ungleichheit und eines wachstumsorientierten Wirtschaftssystems anzuerkennen.
Umweltrassismus und wie er Leben beeinflusstUntersuchungen haben außerdem gezeigt, "dass Nachbarschaften, die von diskriminierenden Wohnpolitiken geprägt waren, die als „Redlining" bekannt sind, mehr Pflaster, weniger Bäume und höhere Durchschnittstemperaturen aufweisen. Das ist eine Kombination, die zu tödlichen Hitzekrankheiten führen kann".
Hurrikan Katrina als erschütterndes BeispielDie Auswirkungen des Klimawandels, wie extreme Wetterbedingungen, sind verheerend genug. Vor allem zerstören Ereignisse, wie Hurrikan Katrina, Existenzen und unterscheiden nicht zwischen Hautfarbe, Religion oder Sexualität. Der Unterschied ist allerdings, dass Weiße Menschen öfter die finanziellen Ressourcen, aber auch Unterstützung haben, um mit Tragödien wie diesen verhältnismäßig besser umzugehen. Denn das Health Policy Institute in Washington hat in einer Studie herausgefunden , dass Prozent der Schwarzen Einwohner von New Orleans kein Auto zur Verfügung hatten, als Hurrikan Katrina eintraf. Eine Evakuierung war für diese Menschen kaum möglich.
Luftverschmutzung als TodesursacheEs gibt zahlreiche Beispiele für Umweltrassismus. Eines davon ist der Fall von dem neunjährigen Mädchen Ella Kissi-Debrah aus London. Sie lebte in der Nähe einer der verkehrsreichsten Straßen der Großstadt, der South Circular Road. Im Jahr 2013 starb sie und eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 ergab, dass die Todesursache auf ein akutes Atemversagen infolge eines schweren Asthmaanfalls zurückzuführen war.
Die Wurzeln des Wohlstands Wer sitzt am Hebel?Wenn man sich die Regierungschefs dieser Erde ansieht, erkennt man schnell ein Muster. Vor allem jene in den größten Machtpositionen sind Weiß und männlich. Nicht umsonst war es etwas Besonderes, als Obama zum ersten Schwarzen Präsidenten der USA gewählt wurde.
Neben Greta Thunberg gibt es viele andere junge Menschen, die für eine bessere Zukunft laut werden und Klimagerechtigkeit und Handlungen fordern. Dazu gehört auch Vanessa Nakate, eine Aktivistin aus Uganda, die 2020 beim World Economic Forum in Davos teil nahm. Gemeinsam mit Greta Thunberg, Loukina Tille, Luisa Neubauer und Isabelle Axelsson wurde sie von der Associated Press fotografiert. Doch in der Berichterstattung war von der Präsenz der jungen Aktivistin nicht die Rede, und auf dem Foto war sie nicht zu sehen. Nachdem bekannt wurde, dass sie absichtlich weggeschnitten wurde twitterte die junge Aktivistin :
Die Verantwortlichen entschuldigten sich daraufhin und haben das ursprüngliche Foto hochgeladen. Gerade bei Klimafragen haben die Stimmen von Menschen wie Vanessa Nakate besondere Bedeutung. Denn sie sind schon heute stärker von Umweltkatastrophen betroffen, und wir brauchen ihre Erfahrungen und Teilnahme. Denn die Herausforderung Klimakrise fordert uns alle und nur gemeinsam können wir sie bewältigen.
Wie sich Umweltrassismus in Zeiten von Corona auswirktDie 36-jährige sSchwarze Britin Kayla Williams litt im März 2020 unter Husten, hohem Fieber, starken Brust und Bauchschmerzen. Ihr Mann rief daraufhin die Rettung, da Verdacht auf COVID-19 bestand. Die Rettung kam, führte Tests durch und empfahl der Patientin „Selbstpflege". Laut the guardian kam bei den Tests heraus, dass Kayla COVID-19 hatte. Ihr Ehemann erzählte im Interview, dass die Rettung sagte, dass das Krankenhaus Kayla nicht nehmen würde, weil sie nicht Priorität habe. Einen Tag später war Kayla tot.
Kein Platz für RassismusEs ist notwendig den Klimawandel als das anzusehen was er ist: ein globales gesellschaftliches Problem. Technische Lösungen können uns zwar bei der Bewältigung der Klimakrise helfen, doch ansetzen müssen wir auch in den Tiefen unserer Gesellschaft.
Niemand sucht sich Herkunft oder Hautfarbe aus und trotzdem bestimmen sie über Leben und Tod. Das obwohl die Natur an sich nach Diversität strebt, um Krankheiten vorzubeugen und die beste Anpassung an die Umwelt zu ermöglichen. Zu oft berücksichtigen die menschlich geschaffenen Systeme nicht die Regeln der Natur und der Klimawandel ist die Rechnung, die wir dafür zahlen.
Wir alle tragen zu Krisen wie dem Klimawandel oder Rassismus bei. Das Gute ist: Wir können uns entscheiden welchen Beitrag wir leisten. Wir können uns für eine gerechtere Welt und gegen Ausbeutung einsetzen. Wir können Zivilcourage zeigen, indem wir bei Ungerechtigkeit einschreiten. Wir können künstlich geschaffene Konstrukte von Identität hinterfragen und brechen und solidarisch mit jenen sein, die darunter leiden. Wir können gemeinsam neue Systeme schaffen, in denen Gerechtigkeit herrscht. Denn klar ist: In einer funktionierenden Gesellschaft ist kein Platz für Rassismus und den Klimawandel bewältigen wir nur gemeinsam.
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