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Das weite Netzwerk der AKP in Österreich

Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten bildet die Speerspitze der AKP in den Diaspora-Gemeinden

Wien - Die AKP-Regierung ist die erste türkische Regierung, die eine nennenswerte Diasporapolitik auf ihre Agenda gesetzt hat. Wie wichtig der AKP und dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan die Auslandstürken sind, merkt man daran, dass bereits 2004, also nur zwei Jahre nach der Regierungsübernahme der AKP in der Türkei, die UETD (Union Europäisch-Türkischer Demokraten) in Köln gegründet wurde. Die UETD, die heute die Speerspitze für die AKP in den Diaspora-Gemeinden bildet, ist in den späteren Jahren immer weiter gewachsen und ist nun in vielen europäischen Ländern zu finden - darunter auch in Wien und anderen österreichischen Städten.

Sie selbst beschreibt sich als unabhängig, doch sie tritt nicht dementsprechend auf. Sei es der türkische Ministerpräsident, der nach Köln oder eben nach Wien eingeladen wird, sei es eine enge Kooperation mit türkischen Behörden und Ministerien, die UETD ist das verlässliche Rückgrat der AKP im Europa. Doch die UETD ist nicht die einzige Struktur, die sich die AKP in Österreich "bereithält". Auch der konservative-türkische Unternehmerverband MÜSIAD Österreich mit Sitz in Wien tritt als verlässlicher Verbündeter auf. Zu den Mitgliedern der MÜSIAD Österreich zählen unter anderem der Reinigungsmittelhersteller SWAN, der dem ÖVP-Politiker Hasan Vural gehört, oder auch die türkischsprachige Zeitung "Yeni Hareket", die wiederum keinen Hehl aus ihrer Pro-AKP-Haltung macht.

Der größte österreichische Islamverband, ATIB, der vom türkischen Staat alimentiert wird, kann auch in dieser Liste aufgezählt werden, spätestens durch den Umstand, dass die Karten für die bevorstehende Erdogan-Veranstaltung unter anderem in ATIB-Vereinsräumlichkeiten ausgehändigt werden. (ruta, DER STANDARD, 17.6.2014)

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