Ein letztes Mal in diesem Jahr lud der Social Media Club München (#SMCMUC) zu einem Treffen am 01.12.2014 in den Impact HUB Munich zur informellen Runde über das Thema Social Media ein.

Vor nun mehr 7 Jahren gründete Klaus Eck mit Speis und Trank den Social Media Club in München und macht dieses Treffen mit den vielen neuen und alten Mitstreitern zu einem kleinen Revival.

Impact HUB Munich

Interessant war diese Mal die Wahl der Location: der Impact HUB Munich. Impact Hubs gibt es weltweit ca. 50-60 Stück und sind Co-working Räume, die sich viel mit dem Thema Nachhaltigkeit und Gemeinwohl befassen. Sie selbst beschreiben es wie folgt: „Gemeinsam Zukunft experimentieren. In viele Richtungen arbeiten, an einem Ort zusammenkommen - eine lebendige Community, abwechslungsreiche Veranstaltungen und professioneller Arbeitsraum. Münchens Raum für eine Community, die unternehmerisch und gemeinwohlorientiert arbeitet.".

Da das Thema der Veranstaltung Taste & Networking war, wurden auch entsprechende Unternehmer eingeladen, die über ihr Unternehmen und den Einsatz von Social Media berichteten.

Chivito - The King of Sandwich

Zunächst erzählten Markus und Mario vom Foodtruck Chivito - The King of Sandwich etwas zu ihrem Unternehmen und zum Markenaufbau und welche Kanäle sie dafür nutzten. Viele stellen sich die Frage: was ist eigentlich ein Foodtruck? Dies kann kurz als die mobile Gastronomie bezeichnen und er soll als Alternative oder auch Zusatzprogramm zur Kantine gesehen werden. Wie der Name schon sagt „The King of Sandwich", bieten die Unternehmer Sandwichvarianten für jeden Geschmack an. Wichtig bei der Gründung war ihnen dabei, dass die Soßen, Getränke und auch die „Berufskleidung" aus der eigenen Fabrik stammen und sie dadurch einzigartig werden. Um diese Idee umsetzen zu können, musste auch die Idee eines Foodtrucks in Deutschland und vor allem München erst einmal etabliert werden. Dazu wurde noch vor einer offiziellen Homepage eine Fanpage auf Facebook ins Leben gerufen. Und diese Idee erwies sich als Goldwert, denn bereits innerhalb 2-3 Wochen stieg die Fanzahl bei Facebook auf über 400, sicher auch dadurch, dass man auf emotionsbehaftete Inhalte gesetzt hatte. Auf Twitter twischert der Truck unter @kingofsandwich seit September 2014 - dies ist jedoch noch deutlich ausbaufähig. Um immer für ihre Kunden vor Ort zu sein, haben sie sich auf für einige Online-Plattformen entschieden, mit denen sie ihre buchhalterischen und personaltechnischen Tätigkeiten erledigen können. Sie verwiesen dabei auf easyPep als Personalplaner, auf helloTess als Kassensystem und auf openTabs als Vorbestellungstool.

Inzwischen bildet das Unternehmen auch aus - überraschenderweise zu Veranstaltungskaufleuten. Alle Werbemaßnahmen bringen natürlich nichts, wenn man keine Standgenehmigung für den Foodtruck in München bekommt. Es ist schon verwunderlich wie schwer es die Stadt München solch innovativen Unternehmen machen kann. Doch die Jungs bleiben hartnäckig am Ball und sind für 2015 am Planen für eine stationäre Lösung. Eine sehr interessante Frage stellte Klaus Eck dem Team am Ende: „Wirkt der Begriff Foodtruck nicht eher als Imagekiller?". Das Chivito-Team verneinte dies und meinte, dass wir inzwischen in der Imbisskultur 2.0 angekommen seien, hierbei geht es nicht mehr um Tiefkühlkost, sondern um frische Ware, die direkt vor Ort zu bereitet wird.

Die intolerante Isi

Die intolerante Isi aka Isabella Hener berichtete von ihrem Weg von der Mediendesignerin zur Foodbloggerin und Truckerin. Heute bietet sie leckeres Essen speziell für lebensmittel-intolerante Menschen, vor allem aber Laktose, Fruktose und Gluten, in ihrem Foodtruck an. Auch sie legt dabei viel Wert auf regionale wie saisonale Waren. Ihr „Projekt" startete sie zu Beginn dieses Jahres. Im Januar/Februar startete sie mit ihrem gleichnamigen Blog, auf welchen sie Rezepte und Tricks für intolerante Menschen veröffentlichte. Bereits im März machte sie sich auf die Suche nach einem passenden Truck. Hierbei merkte sie schnell, dass solch ein Projekt sehr kostenintensiv ist, denn die Trucks bekommt man nicht unter 50.000 EUR, wobei Banken als Finanzierungshilfen nicht besonders hilfreich waren. Erstaunlicherweise fand sie schon im April das passende Vehikel und startete im Mai ein Crowfunding über startnext, da einige Umbauarbeiten noch zu tätigen waren. Hier ihr Vorstellungsvideo zu:

Um auch Backwaren anbieten zu können, musste sie im Juni/Juli noch eine Konditorenprüfung ablegen und sie begann mit der Standortsuche. An dieser Stelle muss sie dem Team von Chivito zustimmen, dass dies in München sehr langwierig ist. Im August konnten dann jedoch schon die ersten Standplätze befahren werden. Im September fand das Streetlife Festival in München statt, auf welchem sie auch vertreten war. Seit Oktober/November bietet sie ein Catering sowie Back- und Kochkurse an und der Foodtruck kann gemietet werden. In Zukunft hofft sie darauf, dass sie sich personell erweitern kann und dass sie die Zusammenarbeit mit anderen Foodtrucks intensivieren kann. Übrigens findet am 17.12.2014 der Holy Food Truck Market beim Amerikahaus statt, wo auch sie vertreten sein wird. Zum Thema Vermarktung auf den Social Media Kanäle kann sie auf die üblichen bekannten wie Facebook und Twitter verweisen, aber auch auf Pinterest ist sie vertreten. Außerdem ist sie noch mit dem Food Truck Circle Munich, sowie mit einigen Flood-Bloggern vernetzt.

TVINO.de

Stephanie Döring, Herz und Kopf von TVINO.de, lebt Wein und zwar ohne falsche Allüren. Sie ist ständig unterwegs, um für beständigen Nachschub an Neuentdeckungen zu sorgen, die man sich dann online bestellen kann. Jedoch ist TVino nicht einfach nur ein Onlineshop. Hier werden Weine mit Videos vorgestellt, die zwischen 20 Sekunden und 5 Minuten lang sind, denn die meisten Weintexte auf den Flaschen sind nicht immer besonders gut und könnten vorgelesen, ohne Bezug zum Wein, auch eine Currywurst beschreiben. Auch sie vermarkten ihren Geschäft und damit natürlich auch ihre Videos über Facebook und Twitter. Besonders stolz sind sie dabei auf ihre Kunden wie die 25 hour Clubs in Hamburg und Frankfurt, ihre Weinbar auf St. Pauli und der gutgelaufene Pop-up Store im Sommer diesen Jahres. Hier das aktuellste Video von TVino:

Pause zum Probieren

Nach den Vorträgen gingen wir hungrig und durstig in die Pause und waren sehr auf die Köstlichkeiten der Vortragenden gespannt. Die Intolerante Isi brachte ihre Spezialität mit: selbstgemachte Whoopie Pies. Markus und Mario hatten Chivito Sandwiches im Gepäck, eine Spezialität aus Uruguay und von TVino gab es eine Weinproben mit ausgewählten Köstlichkeiten wie ihren ehrlichen Liter Rotwein.

Restaurant Day

Nach diesem wundervollen Gaumenschmaus gab es noch ein weiteres Thema, welchem wir lauschen durften, dem Restaurant Day. An diesem Tag machen weltweit plötzlich wie aus dem Nichts Cafés auf und öffnen Restaurants nur für einen Tag. Was sich dahinter verbirgt, wie man mitmachen kann, und wann der nächste Termin dieses Food-Karusells ist, das verriet Sabine Sikorski. Der Restaurant Day startete bereits im Mai 2011 in Finnland. Inzwischen gibt es ihn auch in Deutschland. Fast jeder Foodblogger hat sich sicher schon mal überlegt ein eigenes Restaurant zu eröffnen, jedoch ist dies nicht sehr einfach, die Vorschriften sind sehr streng, daher die Idee: an einem Tag irgendwo eins testen. Dies dachten sich auch das Team von dirtyXbreak und taten dies im August diesen Jahres mit einem Brunch unter dem Motto „Sabine will Brötchen backen". Da man aus rechtlichen Gründen kein Geld in Deutschland dafür einsammeln darf, entschieden sie sich für Spenden, die ihre Unkosten decken sollten. Dieses waren jedoch dann so hoch, dass sie den Überschuss der Kindertafel Glockenbach im August und im November der Münchner Flüchtlingshilfe zukommen liesen. Wie man sieht, dass Konzept funktioniert wunderbar. Ihre interne Kommunikation zu den Events laufen dabei über Facebook-Gruppen; extern wird auf eine Fanpage und Twitter gesetzt. Auch die Termine für 2015 sind bereits bekannt: 15.02./15.05./15.08./15.11.

Letzte Worte

Es war ein wundervoller Abend mit einem traumhaften Jahresabschluss. Wir freuen uns auf das kommende Jahr und weitere Social Media Club Treffen in München. Und übrigens, wer noch mehr Bilder sehen will, der sei auf die Seite von Raimund Verspohl verwiesen. Da schaut einfach jeder gut aus.