1 subscription and 0 subscribers
Article

Hilfe, mein Kind will soziale Medien nutzen - Tipps zu den Tücken und Jugendschutz für Eltern

Ihr Kind wird 13 und möchte nun wie viele andere Jugendliche in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. aktiv werden?

Glückwunsch, wenn der Wunsch jetzt erst umgesetzt werden soll, dann haben Sie schon mal alles richtig gemacht. Denn die meisten sozialen Netzwerke bestehen auf ein Mindestalter von 13 Jahren, da die darin frei zugänglichen Inhalte nicht nach einem bestimmten Altersraster gefiltert werden können.

Sollten Sie jedoch zu den Eltern gehören, deren Kind noch nicht die 13 geschafft hat, dann sei Ihnen hiermit gesagt, dass nicht alles verloren ist. Vor allem sollten Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, welche Gründe es gibt noch nicht in den Wirren der Plattformen mitzumischen und es um Löschung des eigenen Accounts bitten. Sollte dies nicht fruchten, dann haben Sie immer noch die Möglichkeit, den Account durch die Betreiber löschen zu lassen, da gerade die US-amerikanischen Firmen sehr auf Kinderschutz im Netz bedacht sind und dies unkompliziert durchführen.

Aber wie können Sie nun aktiv Ihrem Kind beim Einstieg in die sozialen Netzwerke helfen?

Einfacher ist sicher der Einstieg in die Nutzung des Internets allgemein umzusetzen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Seiten wie fragfinn.de für 6-12jährige oder klicktipps.net, die sich auf Kinder spezialisiert haben und man dort den Kindern beruhigt den Rechner für einige Zeit und zu vereinbarten Regeln übergeben kann. Ein Infoportal zum kindgerechten Surfen und Chatten vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt es inzwischen auch. Das Sperren bestimmter Seiten, die Ihr Kind nicht sehen soll, lässt sich auf dem eigenen Rechner wunderbar bewerkstelligen - siehe dazu auch das Thema Jugendschutzsoftware. Überprüfen Sie auch in regelmäßigen Abständen, dass Sie einen guten Virenschutz und eine Firewall haben, die laufend aktualisiert werden, um hier eine Gefährdung Ihrer Rechners auszuschließen - Ihr Kind kann dies nicht einschätzen. Nun werden aber aus Kindern Jugendliche und diese wollen auch mehr Freiheiten genießen und das auch im Netz. Gerade die sozialen Netzwerke sind wunderbare Plattformen, um rund um die Uhr mit den Freunden in Kontakt zu bleiben. Bevor Sie nun aber Ihrem Kind einen Freifahrtschein zum Netzwerken geben, sollten Sie sich mit diesen auseinandersetzen und dann einige Regeln zur Nutzung aufstellen.

Das A&O - die Plattformen kennen

Sicher ist dies der schwierigste und zeitaufwändigste Teil bei der Heranführung Ihres Kindes an die sozialen Medien. Überlassen Sie die Auswahl nicht allein Ihrem Kind, sondern schauen Sie sich vorher die gängigsten Plattformen bzw. die gewünschten einmal an. Wenn Sie noch keinerlei Erfahrung damit haben, lassen Sie sich von Ihrem Kind erklären aus welchen Gründen gerade diese so „angesagt" sind. Einen kleinen Überblick über die einzelnen Plattformen finden Sie bei elternet.ch. Vor der Registrierung empfehle ich nicht nur Eltern sondern auch jedem Erstnutzer sich mit den Nutzungsbedingungen, Datenverwendungsrichtlinien und auch den Bestimmungen zur Nutzung von Cookies vertraut zu machen. Ein weiterer Punkt in diesem Zusammenhang ist die Aufklärung Ihres Kindes zum Thema Datenschutz und Urheberrechte. Ersteres beinhaltet die öffentliche Angabe von Adresse, Telefon- oder gar Handynummer. Hier sollten Sie Ihrem Kind bewusst machen, dass diese Daten unter keinen Umständen ins Netz gehören. Des weiteren unterstützen viele Plattformen wie beispielsweise Facebook die persönliche Einstellung der Privatsphäre der im eigenen Account geteilten Inhalte. Auch hier sollten Sie sich mit dem Kind Stück für Stück durcharbeiten und die passenden Einstellungen finden. Zu Zweitem gehört das Verständnis, dass Ihr Kind nicht alles, was es im Internet findet, kostenlos nutzen und weitergeben kann, denn hier gilt noch immer die Weisung „Eltern haften für Ihre Kinder" und dies kann unter Umständen teuer werden. Gleiches gilt auch für das Downloaden von diversen Applikationen auf dem Handy - und ja, auch hier können soziale Plattformen genutzt werden. Weitere Informationen zum Thema Kinder und digitale Medien bietet schau-hin.info.

Mobbing, sexuelle Belästigung und weitere unangenehme Themen

Sie haben sich nun eingehend mit und/oder ohne Ihr Kind mit den sozialen Netzwerken befasst. Ihr Kind und/oder Sie selbst haben sich angemeldet. Wunderbar, aber hier sollten Sie noch nicht mit der Aufklärung aufhören, denn jetzt fängt das Netzwerken erst an und viele Inhalte werden auf Ihr Kind einströmen, die es verstörend finden könnte. Vereinbaren Sie, dass Ihr Kind Ihnen sagt, wenn es auf etwas gestoßen ist, was in diesen Bereich fallen könnte und dass mit der Meldung ganz sicher kein Computerverbot oder ein andere Strafe verbunden ist. Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass es Fragen zu seinem Aussehen und der körperlichen Entwicklung nie beantwortet und dass Ihr Kind keinesfalls (Nackt-)Fotos von sich verschicken oder die Webcam einschalten sollte. Solche Aufforderungen, ebenso wie andere sexuelle Inhalte, sollten Sie mit Ihrem Kind gemeinsam dem Moderator melden und den Absender blockieren oder blockieren lassen. Mobbing ist inzwischen leider ein sehr großes Thema nicht nur an Schulen sondern eben auch in den sozialen Netzwerken geworden. Auch darüber sollten Sie mit Ihrem Kind sprechen - dass der Bildschirm allein keinen Schutz darstellt. Sollte Ihr Kind dennoch Opfer einer solchen Attacke geworden sein, empfehle ich das Bündnis gegen Cybermobbing oder die facebookeigene Initiative „ Mobbingstoppen ".

Soziale Medien sind großartig

Auch wenn es sich nun auf den ersten Blick wahnsinnig kompliziert anhört und Sie viele Dinge beachten müssen, so seien Sie sicher, dass die sozialen Netzwerke etwas ganz tolles sind, wenn man richtig mit ihnen umgeht. Die heutigen Möglichkeiten Informationen zu erhalten und zu teilen sind schier endlos geworden und ermöglichen Ihnen wie auch Ihrem Kind eine Vielzahl von Möglichkeiten, die vor der Einführung des Internets nicht oder nur kaum bestanden. Und sollten Sie die ein oder andere Frage zum Thema soziale Netzwerke und Kinder haben, dann melden Sie sich einfach bei mir, ich helfe gern weiter.

Ein Gastbeitrag von Romy Fuchs. Services in Social Media und Online Marketing.

Original