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Pub'n'Pub München: Augmented Reality

Das Thema Augmented Reality lässt uns nicht mehr los. Daher haben wir den Publishing-Stammtisch (#pubnpub) in München besucht, denn am 30.09.2014 wurde unter der Frage „Nette Spielerei oder ernsthafte Erlösquelle?" darüber diskutiert.

Pub'n'Pub wurde von Leander Wattig initiiert und ist eine Publishing-Stammtischreihe in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Man trifft sich in verschiedenen Lokalitäten und diskutiert über Trends im Publishing und was sonst noch so aktuell ist. Die Vernetzung der Leute vor Ort ist dabei das oberste Ziel. Gestern feierte der Stammtisch sein 10. Treffen im Wirtshaus Fraunhofer in München.

In unseren Beiträgen Museumsrundgang „Augmented Reality im Bayerischen Nationalmuseum" und Von Lego Boxen und GPS-Pinguinen- Möglichkeiten von AR haben wir bereits ausführlich über die verschiedenen Möglichkeiten von Augmented Reality berichtet. Beim Stammtisch von Pub'n'Pub sollten jedoch vor allem die Einsatzmöglichkeiten in der Verlagswelt diskutiert werden. Unternehmen wir Axel Springer, die Bauer Media Group, Hubert Burda Media, Gruner und Jahr haben sich damit schon beschäftigt.

Da Anett Gläsel-Maslov von der Metaio Gmbh diese Möglichkeiten vorstellen sollte, waren wir sehr auf weitere Fakten rund um Augmented Reality und die neuesten Entwicklungen von Metaio gespannt.

Metaio GmbH

Gegründet wurde das Unternehmen 2003 von Dr.-Ing. Thomas Alt und Peter Meier mit dem Ziel Handbücher für Autos zu ersetzen, indem man diese zum virtuellen Leben erweckt, sie in 3D von allen Seiten betrachtet und diverse Funktionen und Bedienelemente erklärt bekommt. Dies ist Ihnen durch aus schon gelungen. Derzeit ist die Weiterentwicklung der Technik für Smartphones und anderer Wearables wie Brillen und Uhren eine Hauptaufgabe des Unternehmens. Metaio bietet bereits eine kostenlose Applikation namens Junaio an, mit welcher man Augmented Reality zu einem Erlebnis auf seinem Smartphone machen kann.

Nette Spielerei oder ernsthafte Erlösquelle?

Die Frage des Abends sollte nicht nur vom interessierten Publikum diskutiert werden, sondern Frau Gläsel-Maslov gab auch einige Fakten bekannt, die nahe legen, dass es sich hier definitiv um eine ernsthafte Erlösquelle handelt. Die Marktforschungsunternehmen Gartner und Juniper Research bestätigen dies auch mit ihren Zahlen. Ein weiteres gutes Beispiel sind die Lego Digital Boxen, die dem Unternehmen bereits zur Einführung 2007 in ihren Filialen eine Umsatzsteigerung von 17% beschert haben. Auch für Ikea hat Metaio schon die Technik erfolgreich entwickelt. Kann man doch inzwischen sich die Möbelstücke des Unternehmens ins eigene Wohnzimmer holen.

Wie sieht die Zukunft aus?

Für die Zukunft verweist Frau Gläsel-Maslov auf die Bilderkennungsfunktion der Software. Derzeit ist es schon möglich, dass diverse DVD-Cover erkannt werden, man zum Film ein Rating erhält und man bei Gefallen auch direkt zu einem Verkaufsportal geleitet wird. Ähnliches gibt es schon in den USA von Amazon Flow. Da dort keine Buchpreisbindung herrscht, kann man zum Beispiel mit dem eigenem Amazon Fire Phone (bereits bei der Telekom in Deutschland erhältlich) ein Buchcover erkennen lassen und erfährt dann den (niedrigeren) Preis von Amazon. In Deutschland kann man gemäß der Telekom damit „im Handumdrehen mehr als 85 Millionen Elemente: Filme, Serien, Songs und Produkte" erkennen lassen. Auch die Brille von Epson ist ein gutes Beispiel für die zukünftige Entwicklung von Augmented Reality. Für den normalen Alltagsgebrauch wie eine Google Glass ist diese nicht geeignet, hingegen im Bereich von Wartung, Service und Schulungen ist sie wunderbar einsetzbar. Auch in Warenhäusern auf der Seite der Distribution kann diese Brille bei der Fehlervermeidung helfen und damit zu Kosteneinsparungen führen. Google arbeitet schon jetzt an intelligenten Kontaktlinsen, auch direkte Implantate im Gehirn eines Menschen sind sicher keine Utopie mehr.

Für Gesundheitsfans werden Smartwatches immer interessanter, denn mittels dieser kann man sich bereits jetzt schon die Nährwerte einer kompletten Mahlzeit aufzeigen lassen - weitere Gesundheits-Apps werden folgen. Ein Projekt bei Metaio, was sicher noch einige Jahre bis zum Umsetzung benötigt, ist der Thermal Touch. Hierbei wird mittels Wärmebildkamera auf einem mobilen Endgerät ein Fingerabdruck auf analogen Medien erkannt und Zusatzinformationen zur Verfügung gestellt.

Zum Abschluss möchte Frau Gläsel-Maslov auf die InsideAR Munich am 29./30.10.2014 verweisen, welche sicher weitere Highlights bereithält.

Publikumsfragen

Wie sieht es mit der Entwicklung der Smartphone-Kameras aus? Kann man da direkt die Technik der Augmented Reality einbauen? Anett Gläsel-Maslov: Daran wird schon gearbeitet. Ist aber noch geheim.

Derzeit muss auf den Plakaten immer noch ein Logo angebracht werden, damit der Kunde überhaupt weiß, dass diese mit Augmented Reality verknüpft ist, was jedoch die Optik der Plakate beeinträchtigt. Kann man dies irgendwie ändern? Anett Gläsel-Maslov: Metaio bietet ein Logo für Augmented Reality kostenlos zum Download bereit, um Kunden darauf hinzuweisen, aber das beste Logo hilft nichts, wenn die Kommunikation gegenüber den Kunden mehr schlecht als recht stattfindet. Hier muss mehr angesetzt werden.

Fazit

Wieder einmal wurde ein wunderbares Lokal für solch einen Stammtisch gefunden. Das Thema regt sicher in allen Branchen zu Diskussionen an und hält sicher auch im Social Media Bereich noch einige Überraschungen für uns bereit. Eins steht jedoch fest, die Kommunikation der Unternehmen, das sie Augmented Reality bei einigen ihrer Produkte schon verwenden, ist wirklich sehr rudimentär. Hierbei können wir jedoch helfen und freuen uns auf ihre Anfragen.

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