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Die Europawahl 2014 auf Facebook, Twitter und Co. l News l GfN mbH

Die Europawahl 2014 steht in diesem Monat für jung und alt an. Diese wird die achte Europawahl sein, bei der das Europäische Parlament direkt gewählt wird. Zu seinen Mitgliedsstaaten zählen: Niederlande, Großbritannien, Irland, Tschechien, Lettland, Malta, Slowakei, Frankreich, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, Ungarn und Zypern.

Bereits im Vorfeld wird der Wahlkampf nicht nur auf diversen Plakaten in Städten und Gemeinden sowie den Printmedien sichtbar. Inzwischen tummeln sich auch immer mehr Partei in den sozialen Medien, um da vor allem die jüngeren Wähler zu erreichen und auch die neuesten Meldungen direkt an den Mann oder die Frau zu bringen. Daher haben wir uns einmal die Auftritte der zur Wahl zugelassenen Partei (und sonstigen politischen Vereinigungen) in Deutschland im Netz näher angeschaut und wollen hier einen Überblick zu geben. Vorab noch eins: über die Inhalte der Wahlwerbung entscheidet allein die Partei!

Beginnen wir doch mal mit unseren vier bzw. fünf großen Parteien: CDU/CSU, SPD, Die Grünen und FDP. Alle haben eins gemeinsam: sie sind auf Facebook wie auch Twitter vertreten und haben eine große Anhängerschaft. Die SPD geht mit Martin Schulz als ihren Spitzenkandidaten an den Start und vertritt dabei den Slogan „Europa neu denken!" . Interessant ist hierbei, dass die Werbung rund um den Kandidaten nicht ausschließlich über die offizielle Facebook-Fanpage läuft, sondern eigens für Herrn Schulz eine Seite eröffnet wurde, die Fragen zu seiner Person und seinen Ideen veranschaulichen sollen. Besonders positiv zu erwähnen ist die Idee auch andere Parteimitglieder mit Bild zum Thema Europawahl zu Wort kommen zu lassen und damit die Sympathien beim Wähler zu wecken. Der Twitter-Account der Partei hingegen wirkt wie ein Sammelsurium aus allen Tweets rund um Martin Schulz und diverser Gruppierungen der SPD. Auch die Wahlplakate werden hier verbildlicht. Hin und wieder findet man Aussagen von Herrn Schulz aus verschiedenen Diskussionsrunden und Auftritten.

Wie sieht es dagegen beim stärksten Konkurrenten der CDU aus? Hier geht David McAllister ins Rennen. Auch dieser hat bereits eine eigene professionelle Fanpage auf Facebook, die derzeit vor allem seinen Wahlkampf vor Ort beim Wähler selbst aufzeigt. Mit ihrem Slogan „Für Deutschland. Für Europa." versucht die CDU ihrer Wähler zum richtigen Ankreuzen aufzufordern. Dabei wird stark auf Mitteilung via Youtube-Videos gesetzt. Der Informationsaustausch ist dagegen auf Twitter wesentlich höher. Was vor allem daran liegt, dass hier sehr stark auf Inhalte rund um den Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei, zu welcher auch die CDU und CSU gehören, Jean-Claude Juncker Wert gelegt wird.

Unterstützt und mitgetragen wird die Kampagne natürlich auch in der bayerischen CSU . Auf deren Seite wird besonders auf die Aussagen von Horst Seehofer Gewicht gelegt. Während die Facebook-Seite eher eingeschlafen wirkt, findet reger Verkehr auf dem Twitter-Account statt. Hier findet man diverse Tweets zur Europwahl wie auch dem CSU-Parteitag.

Bereits Präsidentin der Europäischen Kommission und Mitglied der European Green Party ist Ska Keller und damit auch die Spitzenkandidatin der Grünen in Deutschland. Auf der Partei-Fanpage wird kaum etwas über Frau Keller mitgeteilt - mehr als ein Link zu ihrer Fanpage unter einem Post gibt es nicht. Dafür wird umso mehr visuell jedes Thema des Wahlkampfes dargestellt und lässt den Fans der Seite Platz zum diskutieren. Ähnlich sieht es auch bei Twitter aus. Diverse Slogans mit Frau Keller werden getwittert, der Großteil besteht jedoch aus weitergeteilten Inhalten andere Grünen-Gruppierungen und von Fans.

Last but not least wollen wir die Seite der FDP näher betrachten. Alexander Graf Lambsdorff ist deren Spitzenkandidat und bereits Vorsitzender der FDP im Europäischen Parlament. Auch hier gibt die offizielle Seite der Partei nur wenig Inhalt über die Europawahl 2014 preis. Diese kann man sich bei Interesse auf der Fanpage von Graf Lambsdorff besorgen. Der Twitter-Account der FDP wirkt wie bei der SPD eher als eine Plattform, auf der alle Tweets rund um die FDP zusammengetragen werden. Hin und wieder werden auch Phrasen von Graf Lamdsdorff bei öffentlichen Veranstaltungen oder Fernsehauftritten getwittert.

Grundsätzlich kann man zusammenfassen, dass die Facebook-Fanpages wie auch die Twitter-Accounts sicherlich noch einiges an Inhalten offen lassen und auch die Verzweigungen zu den Kandidaten eher bescheiden bis kaum vorhanden sind. Hier ist noch reichlich Potenzial nach oben offen. Die Suche nach den Inhalten des Europawahlkampfes 2014 waren eher schwierig und mit nur viel Zeitaufwand zu finden. Wer einen Überblick über diverse Meinungen von Wählern, Organisationen oder Parteien sucht, der kann über den Hashtag #EP2014 sicher mehr erreichen.

Natürlich sind nicht nur die vier großen Parteien am Start, sondern auch etliche (vermeintlich) kleinere Parteien. Gemäß der Homepage des Bundeswahlleiters über zur Europawahl zugelassenden Parteien haben wir einmal einen Überblick zusammengestellt, wer auf Facebook und Twitter vertreten ist und wie viele Fans bereits vorhanden sind.

Nicht besonders verwunderlich ist hierbei, die Höhe der Fans der Piratenpartei, welche als eines ihrer politischen Ziele die „Teilhabe am digitalen Leben" propagiert. Daher ist es wohl verständlich, dass sie die meisten Fans auf Witter vorweisen können. Übertroffen wird sie auf Facebook nur von der Partei „Alternative für Deutschland" - dies jedoch mit deutlichem Vorsprung. Unsere eingangs näher betrachteten vier Parteien können hierbei eher schlecht mithalten. Auch die Zahlen der NPD wie auch von DIE PARTEI sind beachtlich hoch. Erstere weil sie stark polarisiert und zweite - ehrlich gesagt, haben wir hier keine Ahnung, ob die Fans nur aus Spaß heraus Fans sind, wenn man sich deren Wahlprogramm einmal näher anschaut, liegt die Vermutung nahe.

Und was machen unsere europäischen Nachbarn? Nun dazu kann man derzeit eher weniger aus der deutschen Online-Presse herausziehen. Nur ein Land hat sich eher durch eine negative Idee hervorgetan: Dänemark. Um junge Leute für die Wahl zu interessieren, ließ deren Parlament ein Video produzieren. Spiegel-Online hat dies zusammengefasst.

Dennoch sind wir alle auf den Ausgang der Europawahlen am 25.05.2014 in Deutschland gespannt und noch mehr darüber wie die Gewählten die Interessen ihrer Wähler in Brüssel vertreten werden.

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