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Zweiter Tag beim #Isarcamp 2014

Bereits letzten Freitag haben wir vom Isarcamp in München berichtet und wollen nun auch vom zweiten Tag einen kurzen Bericht verfassen, damit alle, die nicht anwesend sein konnten, trotzdem einen Einblick in die referierten Themen erhalten.

Auch an dem Samstag (24.05.2014) gab es einige interessanten Keynotes am Morgen zu hören. Da immer zwei Vorträge gleichzeitig liefen, hatte man die Qual der Wahl. Wir werden hier von unserer Themenauswahl berichten.

Als Einstiegsthema des Tages wählten wir "Digitale Trends 2014 - Willkommen im Jahr der Digitalen Reife!" von Annabelle Atchison, Director - 33 digital. Einmal jährlich erstellen 33 digital und hotwire gemeinsam den Digital Trends Report, welcher im Januar/Februar eines Jahres veröffentlicht wird. Für 2014 steht der Bericht unter dem Aspekt "Im Jahr der digitalen Reife", da inzwischen so ziemlich alles im Social Media und Online Marketing Bereich vorhanden ist und es zum Mainstream gehört dabei zu sein. In zehn Teilbereichen werden die Trends 2014 genauer erläutert. Vieles ist bereits belegt, andere Teile erhofft man sich noch für das Jahr. Punkt eins steht für den Aufstieg der Nischennetzwerke, dabei fielen die Beispiele foursquare mit swarm und Facebook mit seinem Messenger, welcher abgekoppelt wurde bzw. noch wird. Punkt zwei steht für Daten für den Moment. Der Onlinebereich lebt von Realtime-Meldungen und schnellen Reaktionen. Hier kam das Missgeschick am Super Bowl 2013 auf, welches von Oreo perfekt ausgenutzt wurde. Auch eine Veränderung in Sachen digitaler Einzelhandel und FashionTech ist für 2014 erkennbar. Hierbei geht es vor allem um Lebensmittelmärkte, die online ihre Waren verkaufen und liefern sowie um wearable technology wie die Google Glass. Auch ein Ende der Anonymität ist durch die Skandale um die NSA und Snowden erkennbar. Die Konsumenten wollen nun genau wissen für was ihre Daten von Unternehmen gespeichert werden und welchen Mehrwert sie davon haben. Spätestens durch Google Now kann man auch zum dem Schluss kommen, dass Computer mit Intuition immer gefragten werden, um den Alltag zu erleichtern. Eher ein Wunschtrend der Entwickler des Reports stellt Social Media in der Schule dar. In den USA und in den UK ist dieses Thema bereits aktuell, wenn man dabei nur mal an Cybermobbing denkt, in Deutschland hingegen ist noch Potential nach oben offen. Aufgrund der begrenzten Zeit konnten leider nicht alle Themen des Reports betrachtet werden. Die restlichen Vier und ausführlichere Informationen zu den oben genannten kann man jedoch im Report nachlesen.

Direkt im Anschluss entschieden wir uns für "For a better working life" von Magith Noohukhan, Xing Evangelist. Er erläuterte uns, welche Chancen sich durch die Nutzung von Xing, einem Netzwerk für berufliche Kontakte ergeben. Aufgrund des Wandels der Arbeitswelt wird auch die Onlinesuche nach neuen Jobs immer wichtiger. Inzwischen sucht man nicht mehr nur einen Job, sondern DEN Traumjob schlecht hin. Hierbei helfen die 12 Rubriken bei Xing, die eine Suche passend einschränken können. Auch das Interesse jemanden aus dem künftigen Unternehmen zu kennen, um besseren Einblick zu erhalten, steigt immer mehr. Man sucht schließlich den Arbeitgeber, der zu einem passt. Hierbei ist auch eine Online-Bewertung des Unternehmens interessant, welche man durch kununu, einem Mitglied der Xing-Company erhalten kann. Möchte man sich fachlich austauschen, dann stellt Xing passende Gruppen in verschiedenen Städten oder auch landesweit zur Verfügung. Dies ist besonders in Hinblick auf das Thema der Webwoche "Wege zur Social City" interessant, denn hier kann man Schnittstellen zwischen der digitalen Gruppe und analogen Treffen herstellen. Dieser Austausch stellt den wichtigsten Beitrag von Xing dar und all dies ist nur deshalb möglich, weil sich das Internet ständig geändert hat und sicher auch zukünftig noch wird.

Als Abschlussthema des Vormittags hörten wir den Beitrag "Das #PKT Innovationslabor - eine firmeninterne Startup-Initiative zur "Digitalen Beschleunigung"" von Oliver Bohl, Director Digital Business Develeopment - Payback. Da die Digitalisierung auch eine neue Geschwindigkeit in der Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen erfordert, hat sich Payback dafür entschieden ein Team an Intrapreneurs ins Unternehmen zu holen, um direkt vor Ort zum Beispiel eine Multichannel-Apotheke zu entwickeln und der Toolbar von Payback ein Makeover zu verpassen. Auch der Wechsel von der bisherigen Plastikkarte, mit der man seine Bonuspunkte sammeln konnte, hin zur mobilien Applikation hat das Unternehmen zu diesem Schritt veranlasst. Für alle Leser, die gern mehr darüber erfahren wollen, empfehlen wir die aufdenpunktgebracht.com von Payback. Hier gibt es die aktuellen Berichte zum Stand der Dinge.

Nach einer angenehmen Pause mit guten Gesprächen und der Sonne im Gesicht ging es weiter mit den Sessions, bei denen jeder Teilnehmer eine eigenen halten konnte, sofern er oder sie ein interessantes Thema vorzustellen oder zu diskutieren hatte. Bereits am Freitag war die Auswahl zwischen drei gleichzeitig laufenden Themen schon reichlich schwer gefallen, doch an diesem Samstag standen nun fünf Themen zur Wahl. Auch hier können wir nur eine die vorstellen, die wir besucht haben. Aber wir sind sicher, dass sich einige Eindrücke in Twitter unter #isarcamp zu den anderen Themen finden lassen bzw. es auch eine Zusammenfassung auf isarcamp.com geben wird.

Bereits auf der republica 2014 hielt Marcus JH Brown, Creative Director - We are Social, Germany, einen wunderbar humorvollen Vortrag zum Thema "pledge-turn-prestige, the snowden pitch". Auch für das Isarcamp konnte er gewonnen werden und wir lauschten den herrlich sarkatischen Worte von ihm. Dank der modernen Medien kann man den Vortrag hier anschauen:

Gerade im Bereich Social Media dreht sich alles um den Fan bzw. den Kunden, daher wählten wir als zweite Session "Die Psychologie der Fans" von Gregor Biswanger, Gründer und Geschäftsführer von CleverSocial. Herr Biswanger erklärte, dass ein Kunde aus Prinzip gern über sich selbst spricht und somit der Schluss nahe liegt, dass wir uns alle auf einer eigenen Insel befinden, welche nur dann verbunden werden können, wenn es Gemeinsamkeiten gibt. In den Social Media geht es also darum die eigene Unternehmensinsel zu präsentieren und eine Brücke zu den Kundeninseln durch liken, teilen etc. zu bilden. Ziel des Unternehmens sollte es daher sein, eine Marke/Branding zu setzen, ein Social Business zu erstellen und durch Crowdsourcing die Kunden ins Unternehmen einzubinden. Auch ein paar Methoden wurden von Herrn Biswanger gleich mit auf den Weg gegeben. Wichtigster Punkt: Social Media beginnt mit einem "Du", schließlich geht es hier um soziale Verknüpfungen und dem Wecken von Gefühlen zu einem Unternehmen. Das Unternehmen sollte nie nur eine Marke, sondern ein Mensch sein. Bestes Beispiel ist hierfür "Telekom hilft" auf Facebook und Twitter, welche im Header die Gesichter der Mitarbeiter abbildet, die mit den Kunden kommunizieren. Bilder/Videos sagen mehr als Tausend Worte ist hier ebenfalls immer wieder ein passenden Sprichwort. Daher sollten Texte auch möglichst bei 100-250 Zeichen liegen und Fans durch Fragen, die nie mit "warum" beginnen, zur Diskussion anregt werden. Posts/Tweets erreichen die Kunden eher außerhalb der Geschäftszeiten und Fans lassen sich gern ins Unternehmen mit einbeziehen, sei es durch den "Fan des Monats" auf einer Fanpage oder Aufgaben, die an sie gestellt werden wie beispielsweise von Apple durch " Was wird dein Vers sein? ".

Abschlussthema des Tages war für uns "MOOC" von Michael Schäfer von Alegri. Der Begriff Massive Open Online Course bezeichnet eine spezielle Form von Onlinekursen mit einer theoretisch unbegrenzten Teilnehmerzahl. MOOCs kombinieren traditionelle Formen der Wissensvermittlung wie Videos, Lesematerial und Problemstellungen mit Foren, in denen Lehrende und Lernende miteinander kommunizieren und Gemeinschaften bilden können. Die Anwendungsebenen erstrecken sich auf den Bildungsbereich, Unternehmensintern wie inzwischen bei Adidas und Scoial City als Methode für Bürgerbeteiligung oder aber auch als Methode zur gemeinsamen Generierung und Entwicklung von Ideen. Ein bereits gut laufendens Beispiel ist hierbei das Projekt nexthamburg, bei welchem es um die gemeinsame Veränderung des Stadtbildes Hamburgs geht. Die Grundidee dabei wurde von Herrn Schäfer ins vier Punkte eingeteilt.

Information ist überall - Menschen und diverse Plattformen werden dabei als Ressourcen gesehen Wissen ist die Zahl der Verbindungen im System - also alles was ins Netz eingestellt wird und auch derjenige, der es einstellt, ist von Interesse Lernereignisse bündeln und fokussieren jeder Wissensträger hat eine eigene Perspektive

Der Ablauf eines MOOC ist dabei recht frei zu gestalten, grundsätzlich gibt es nur ein Rahmenthema, was in einzelne Subthemen zerlegt wird, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes bearbeitet werden. Das Ganze kann digital wie analog von statten gehen, wobei die zentrale Anlaufstelle meist ein Blog ist und es ist nicht verwunderlich, dass die Anzahl der Mitwirkenden schwankt, da die Subthemen immer wieder verschiedene Teilnehmer ansprechen wird, die eigenverantwortlich und selbstbestimmt agieren. Man kann einen MOOC auch als ein virtuelles Barcamp bezeichnen. Mehr ausführlichere Informationen darüber findet man bei Twitter unter #mmc13 oder auch hier.

Grundsätzlich war das Isarcamp 2014 eine gelungene Veranstaltung. Die diskutierten und referierten Themen rund um die "Wege zur Social City" waren umfangreich und vielseitig. Leider war jedoch die Teilnehmerzahl eher bescheiden. Für das kommende Jahr wünschen wir uns einfach mehr Experten und auch Anfänger aus dem Bereich Social Media und Online Marketing sowie auch PR, um einen noch größeren Austausch an Erfahrungen praktizieren zu können.

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