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Social Secrets (#SNMUC) im Filmcasino München

Am 22.01.2014 fand nun zum siebten Mal Social Secrets in München statt. Ein guter Grund auch anwesend zu sein, waren die angekündigten Sprecher. Für jeden Social Media und Online Marketing Manager ist es wichtig sich auf dem Laufenden zu halten, also waren auch wir dabei.

Social Network Munich entstand bereits im Oktober 2012 und findet inzwischen in wechselnden Locations statt und erreicht immer mehr Menschen, die sich in diesem Bereich vernetzen und austauschen wollen. Aber nicht nur das Vernetzen steht im Vordergrund, sondern auch Vorträge zu ausgewählten Themen, die die Gäste inspirieren und zu neuen Diskussionen anregen sollen. Social Secrets selbst wurde im Juni 2012 als Blog gegründet und ist inzwischen zu einem der meistgelesenen Plattformen in der Digital-Branche geworden.

Zum diesem Termin waren Till Kaestner, Geschäftsleiter LinkedIn DACH, Enrico Hanisch, Social Media Manager bei Philipp und Keuntje für die AUDI AG und Mani Pirouz, Senior Director, Strategic Accounts EMEA, ExactTarget Marketing Cloud bei Salesforce eingeladen.

Enrico Hanisch eröffnete die Vortragsreihe mit seinem Thema "Kundenbegeisterung auf der Überholspur". Er ging vor allem darauf ein, dass Autos in Deutschland mit Emotionen verbunden sind und damit eine ideale Basis für Marketing im Social Media Bereich bieten.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich deutsche Automarken auf Facebook, Twitter und Co. bereits einen Namen gemacht haben und da ihre Kunden ansprechen. Denn vor allem in der Automobilbranche ist die Kaufentscheidung nicht von neuen Produkten abhängig, sondern erfordert eine Social Media Betreuung am laufenden Band - nicht nur am Anfang, wenn ein neues Produkt auf den Markt gebracht wird. Besonders auf Facebook ist Audi ein Topunternehmen, das seinen Mediawert durch organische Reichweiten erzielt, d.h. Facebookfans teilen Beiträge auf ihren Seiten weiter und erreichen auch Menschen, die bisher keine Audi-Fans waren. Im Groben und Ganzen kann man feststellen, dass die bildlastigen Netzwerke in der Automobilbranche erfolgreicher sind als andere.

Audi Deutschland geht jedoch noch einen Schritt weiter und versucht die Kunden von der Marke an sich zu den entsprechenden Audi Händlern zu leiten, damit nicht nur virtuell ein Fahrzeug bewundert werden kann, sondern zum Beispiel auch eine Probefahrt möglich ist.

Im weiteren Verlauf des Vortrages kreidete Enrico Hanisch allgemein im Social Media Bereich das devote Verhalten vieler Unternehmen im Bezug auf Kritik von Fans an. Auch wenn sich Unternehmen immer mehr als sozial sehen und gesehen werden, muss nicht jede Kritik gerecht fertigt werden. Das die Audi AG ein soziales Unternehmen ist, wird auch im Social Marketing Report von socialbakers vom Dezember 2013 ersichtlich. Hier belegt Audi bei Youtube Subcribers den 1. Platz, auch bei Twitter Interaktionen liegt das Unternehmen auf Platz 4.

Über die Marke Audi an sich haben die Zuhörer nicht viel Neues erfahren, auch das Automarken Kundenkommunikation eher über Bilder bilden überrascht niemanden. Trotzdem hat man das ein oder andere in die folgenden Gespräche mit einfließen lassen können.

Sprecher Nummer zwei war Till Kaestner vom Business Network LinkedIn, welcher einen Einblick gab, welche Möglichkeiten LinkedIn für Unternehmen bietet und warum es aus daher Sinn macht, hier aktiv zu werden.

LinkedIn gehört zu den erfolgreichsten Business Networks in Deutschland. Besonders hier verwies Till Kaestner auf stetig steigenden Nutzerzahlen, die sich vor allem aus Studenten und Absolventen zusammensetzen. Demographisch gesehen sind derzeit zwar mehr Männer zwischen 45-55 Jahren vertreten, jedoch ist diese Alterstendenz bereits durch o.g. Nutzer am fallen.

„Wieso nutzt man LinkedIn?" wurde von ihm als zentrale Frage in den Raum gestellt. Ein Antwort für Privatpersonen liegt darin Werte zu schaffen, also sich mit Kontakten zu ver- und neue zu knüpfen. Eine weitere ist es sich selbst als Marke zu erschaffen, indem man Inhalte postet, die einen bzw. die eigene Arbeit ausmachen. Weitere private Nutzungsmöglichkeiten stellen das Magazin, der Kalender, sowie Profilüberblicke über Geschäftspartner vor Meetings dar. Vor allem zeichnet sich LinkedIn dadurch aus, dass der Privatnutzer nichts für die Nutzung des Netzwerkes zahlt. Ein Premiumprofil ist nur für Unternehmen notwendig und diese sind es auch, die die Kosten tragen.

Till Kaestner erklärte, dass Unternehmen die Plattform für Recruiting, also der Talentsuche nutzen und LinkedIn ihnen hierbei behilflich ist. 80% der gesuchten Talente sind bereits angestellt und suchen nicht aktiv nach einem neuen Job. Die Aufgabe der Unternehmen bzw. von LinkedIn besteht nun darin, diese Talente von passiven zu aktiven Jobsuchern zu machen. Die erste Möglichkeit, erläuterte er, besteht im active sourcing, der Direktansprache dieser Talente. LinkedIn sucht daher mit bestimmten Algorithmen die passenden Kandidaten für das Unternehmen heraus. Eine zweite, aber weitaus schwierigere Möglichkeit ist, genau die exakt passende Werbung auf die aktuelle Lebensereignisse der Talente zu erstellen, die diesen dazu bringt sich beim Unternehmen selbst zu bewerben.

Auch im Salesbereich unterstützt gemäß Till Kaester LinkedIn die Unternehmen sogenannte Entscheider zu suchen, Empfehlungen zu geben und damit Conversions zu bilden.

Zum Schluss erklärte er noch, dass LinkedIn kein Werbebudget für die Gewinnung von Nutzern ausgibt, sondern diese rein organisch gewinnt und jeder Gewinn nur ins Produkt „LinkedIn" selbst gesteckt wird.

Für alle, die bisher nur beim Konkurrenten Xing verkehrten, haben sich nach diesem Vortrag sicher einige neue Anreize zum aktiv werden ergeben und auch als Unternehmer erhielt man positive Einblicke über die Nutzungsmöglichkeiten.

Last but not least kam Mani Pirouz zu Wort. Zu Beginn stellte er die Veränderung des Kunden im digitalen Zeitalter vor. Ein Kunde der stets aktiv nach guten Produkten sucht, immer mobiler wird und seine Erwartungen direkt an das Unternehmen weiterträgt. Willkommen im social business!

Wo früher der Kunde eine graue Masse für den Marketingbereich darstellte, ist heute ein Mensch, der mit allen Wünschen und Vorstellungen direkt angesprochen werden kann und auf den eingegangen werden muss. Auch die Vernetzung der Kunden untereinander birgt neue Risiken und Chancen für ein Unternehmen.

Viele Ideen werden erst durch social sharing gewinnträchtig. Hier stellte Mani Pirouz die Applikation „ RunPee " vor. Eine App, die die Vernetzung mit anderen Nutzern voraussetzt, um in Erfahrung zu bringen, wann man in einem Film auf die Toilette gehen kann ohne das wichtigste zu verpassen.

Eine weitere Herausforderung von Unternehmen ist nach ihm die Mobilität der Kunden. Inzwischen haben weltweit 85% der Bevölkerung eine GSM-Kommunikationsmöglichkeit, das ist mehr als Menschen Zugang zu Wasser haben. In diesem Zusammenhang wurde auch auf den Bereich Geofencing eingegangen.

Der letzte Punkt in seinem Vortrag bezog sich auf Personalisierung. Ein Beispiel davon kennt man aus der Werbung mit Mister Spex. Mani Pirouz erklärte, dass der Einkauf bestimmter Produkte dann ansteigt, wenn die Angebote entsprechend auf den Käufer personalisiert werden. Besonders Nike hat sich hier beim E-Mail-Versand hervor getan, denn 100% dieser Mails sind personalisiert.

Die Quintessenz dieses Vortrages: Teilen führt zu einer besseren Kundenansprache!

Auch wenn viele Fakten der drei Vorträge schon bekannt waren, war es ein gelungener Abend im Filmcasino. Und die Social Secrets Veranstaltungen können wir nur weiterempfehlen.

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