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Snapchat - der neue Konkurrent von Facebook und Co.

Derzeit liest man auf diversen Plattformen immer wieder, dass sich die Jugend - zumindestens schon mal in den USA - von Facebook abwendet. Aber wohin gehen diese? Wieder zurück zur Kommunikation via Anruf oder persönlichem Treffen? Mag sein, aber wir haben da einen anderen Verdacht: Snapchat.

Snapchat ist eine Instant-Messaging-Anwendung für Smartphones und Tablets, welcher 2011 von Bobby Murphy und Evan Spiegel gegründet wurde. Sie ermöglicht es, Fotos an Freunde zu versenden, die nur eine kurze Zeit sichtbar sind und sich dann selbst zerstören. In Zeiten von NSA-Skandalen und Eltern auf Facebook ein nachvollziehbarer Anreiz, sich lieber hier auszutoben. Doch auch diese App hat ihre Schattenseiten, denn auf Grund der Kurzlebigkeit der Posts nutzen immer mehr diese um jedwede Art von Bildern zu teilen. Ein Grund, warum in den USA die App auch häufig für sogenanntes „Sexting" eingesetzt wird, also Bilder, die man beispielsweise auf Facebook verboten hat.

Gemäß der Zeitschrift Forbes nutzen bereits 50 Millionen Menschen Snapchat und versenden täglich um die 400 Millionen Bilder und Filme. Umso erstaunlicher ist daher, dass die Gründer bisher jedes Übernahmeangebot abgelehnt haben und auch eine Erzielung von Umsätzen nicht angestrebt wird. Ein Grund dafür ist sicher in dem Gedanken des Unternehmens zu finden, dass dieses auf eine Datensammlung verzichtet und damit den Nutzern zu sichern kann, dass deren Bilder/Videos innerhalb kürzester Zeit von den Servern gelöscht werden.

Leider gibt es aber auch hier eine große Lücke im Selbstzerstörungsmechanismus der Bilder/Videos. Mit relativ einfachen Mitteln ist es nämlich möglich, versendete Dateien wiederherzustellen. Die einfachste Möglichkeit stellt der „Screenshot" eines Smartphones dar. Einfach die empfangene Datei vor der Vernichtung „fotografieren" und fertig. Zwar setzt Snapchat an der Stelle auf einen Abschreckungsmechanismus, welcher den Versender der Datei darüber benachrichtigt, allerdings ändern kann dieser daran auch nichts mehr. Sollte die Datei mit einem zweiten Smartphone oder gar Fotoapparat festgehalten werden, so kann Snapchat dies noch nicht einmal mehr überprüfen und die Löschung der Datei garantieren. Um hier jedoch auf der rechtlichen Seite abgesichert zu sein, weist Snapchat in seinen offiziellen Privatsphärerichtlinien darauf hin, welche vom Kunden vor Nutzung der App akzeptiert werden müssen.

Soweit die Nutzung im privaten Bereich. Wie kann man dies aber auch beruflich tun?

Coupons anbieten

Da man Snapchat universell in jeder Branche einsetzen kann, besteht hier die Möglichkeit Angebote und Coupons innerhalb einiger Sekunden anzubieten. Einfach das Bild mit einem Link versehen und bestehende Kunden werden auf die entsprechende Angebotsseite weitergeleitet. Wichtig ist hierbei vor allem darauf zu achten, dass die Seiten auf mobile Endgeräte angepasst sind.

Neue Kunden mit Giveaways anlocken

Über Coupons und Angebote erreicht man bestehende Kunden und animiert sie zum erneuten Kauf. Mit kleinen Giveaways können Neukunden gewonnen werden, vor allem wenn man ihnen weitere Giveaways oder Coupons in Aussicht stellt, die sie erhalten, wenn sie das Unternehmen oder die Marke zu ihren Kontakten hinzufügen.

Einblicke ins Unternehmen geben

Storytelling und Einblicke hinter die Kulissen können hier wie bereits auf allen anderen Social Media Plattformen generiert werden und animieren die Kunden sich mehr über das Unternehmen zu informieren und andere Kanäle zu besuchen.

Vorabinformationen über neue Produkte erlauben

Um den bestehenden Kunden und Fans zu zeigen, dass sie besonders wichtig sind, bietet es sich an schon vor der Markteinführung neue Produkte mit Bilder und kleinen Eckdaten auf Snapchat anzupreisen.

Schlussverkäufe und Events ankündigen

Feiertagsgrüße oder Einladungen erinnern die Kunden immer wieder daran, dass sie sicher noch das ein oder andere Produkt vom Unternehmen benötigen. Um das Kaufverhalten anzuregen, kann man Bilder von einigen Produkten oder der Marke selbst promoten. Und sollte mal kein passender Feiertag in einem Monat zu finden sein, so kann man diesen auch selbst kreieren -wie wäre es mit einem speziellen Spielzeug- oder Muffintag?

Wem fallen noch weitere Ideen zur kommerziellen Nutzung ein? Kann man von diesem Dienst langfristigen Erfolg erwarten? Wir freuen uns über Meinungen in den Kommentaren.

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