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PCO: Betroffene erzählt von jahrelangem Leiden - diese Routine hat ihr geholfen

Berlin. Carina Leonhardt bekommt die Diagnose im August 2019 – mit 28 Jahren. "Für mich war das eine komplette Erleichterung. Weil ich wusste, womit ich es zu tun habe", erklärt sie. Vorher hatte sich Leonhardt jahrelang mit einem unregelmäßigen Zyklus und Akne herumgeschlagen, ohne die Ursache dafür zu kennen. Jetzt weiß sie: Sie hat das Polycystische Ovarialsyndrom, kurz PCOS und hat Methoden gelernt, damit umzugehen.


Zwischen acht und dreizehn Prozent aller Frauen in Deutschland sind davon betroffen. Trotzdem ist PCOS hierzulande kaum bekannt, sagt Annette Bachmann. "Das ist die häufigste endokrine, also hormonell bedingte Erkrankung bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter", erklärt die Oberärztin an der Frankfurter Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. "PCOS ist ein Symptomkomplex mit unterschiedlichen Krankheitsbildern."


Um eine Diagnose zu stellen, werden die drei sogenannten Rotterdam-Kriterien herangezogen. Treffen zwei davon auf eine Patientin zu, bekommt sie die Diagnose PCOS. Eines der Kriterien ist das seltene Auftreten von Eisprüngen, weshalb mit PCOS oft ein unerfüllter Kinderwunsch einhergeht. Probleme mit der Haut und den Haaren durch erhöhte männliche Hormone sind Annette Bachmann zufolge ein weiteres Rotterdam-Kriterium. "Das kann sich in unreiner Haut, Akne, vermehrter Körperbehaarung oder Haarausfall bemerkbar machen", erklärt die Ärztin.


Der Haarausfall tritt häufig in typisch männlichen Mustern wie Geheimratsecken, am Hinterkopf oder im Scheitelbereich auf, sagt Bachmann. Das dritte Kriterium sind viele Eibläschen im Eierstock, die bei einem Ultraschall nachgewiesen werden. Zusätzlich leiden betroffene Frauen unter Blutstörungen. "Häufig haben die Patientinnen einen unregelmäßigen Zyklus oder die Blutungen bleiben länger aus", so die Ärztin.


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