Andrea Schneider-Braunberger: Gründer Edmund Heckler war von 1934 bis 1945 Waffen-Ingenieur beim Metallwarenunternehmen Hugo Schneider AG (HASAG), das während des Zweiten Weltkrieges zum führenden Munitionsproduzenten im "Dritten Reich" wurde. In der Endphase des Krieges 1944 mobilisierte die HASAG alle Kräfte zum Hochfahren der Panzerfaustproduktion. Dafür wurden Tausende überwiegend weibliche Häftlinge aus Konzentrationslagern an den verschiedenen Standorten der HASAG eingesetzt. 1940 wurde Oberingenieur Heckler als Leiter eines kleineren Zweigwerkes in Taucha nahe Leipzig eingesetzt. Unmittelbar zuvor war er der NSDAP beigetreten. In Taucha wurden hauptsächlich Kartuschen produziert, für die Wehrmacht, die Luftwaffe und den italienischen Verbündeten. In diesem HASAG-Werk wurden neben deutschen Arbeiterinnen und Arbeitern mehr als 1000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, vor allem aus Polen, tätig. Für ihren Einsatz trug Heckler in seiner Funktion als Betriebsleiter die Verantwortung. Aber unter seiner Leitung waren keine Häftlinge aus Konzentrationslagern eingesetzt.
Quelle: ntv.de