Paula ruft Adolf und Erika zu: "Hey, spielen wir nachher mal Blinde Kuh? Die laufen ja weg und bleiben nicht stehen! Ja wollt ihr mich denn nicht mehr sehen?“ Paula, so heißt die Hauptfigur in Uli Peters im Jahr 2012 verfasstem Gedicht "Judenausrottung – ein Wahn!“. Schülerinnen und Schüler der Realschule Güglingen haben es im Rahmen einer Projektarbeit vertont und in einem Film in Szene gesetzt. Am Montag wurde der im Herbst 2015 erarbeitete Film in der Realschule noch einmal präsentiert. In einer, wie Uli Peter, zugleich Vorsitzender des Zabergäuvereins, feststellte, "bewusst familiären, kleinen Veranstaltung“.
EINZELSCHICKSAL
Unter den Gästen war auch Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, die Peters Werk schon länger kennt. Sie schätzt an dem emotionalen Gedicht, dass sich der Leser, ähnlich wie beim Tagebuch der Anne Frank, in das Mädchen hineinversetzen kann. Mit einem Einzelschicksal zu arbeiten sei hilfreich, so die gelernte Berufsschullehrerin Gurr-Hirsch, denn es sei verständlich, "dass man eine Zahl, nämlich sechs Millionen Juden, nicht so greifen kann, als wenn man das Geschehen an einem Schicksal festmacht“.
Aus der klassenübergreifenden Projektarbeit von Schülern der Abschlussklassen 10b und d ist ein bemerkenswerter Film entstanden. Eine gelungene Mischung aus Originalfotos und nachgestellten Szenen bebildert die Vertonung des Gedichts. Wobei die nachgespielten Fotos überraschend nah am Original sind. Frisuren, Kleidung, Accessoires: Die Schüler haben gründlich recherchiert. Viele Informationen fanden sie in Wolfgang Schönfelds Buch "Die letzten jüdischen Familien in Zaberfeld“. So kommt es, dass die fiktive Paula im Film der historischen Paula Warschawsky aus Zaberfeld, der dort auch seit dem vorigen Jahr mittels eines Stolpersteins gedacht wird, sehr nahe kommt.
Als "großartig“ bezeichnet Gurr-Hirsch, was die Schülerinnen und Schüler erarbeitet haben. Mit dem Theaterspielen, dem Filmdreh und der Beschaffung des Materials hätten sie eine Leistung vollbracht, die sie "als lebendige Erinnerung das ganze Leben begleiten wird“.
SCHLÜSSELSTELLE
Melea Pfitzenmaier (16) aus Meimsheim ist eine der Stimmen des Films. Spannend an dem Gedicht findet sie, "dass man gesehen hat, wie das für die Kinder war“. Paula, die Hauptfigur, habe nicht gewusst, was los war. Plötzlich sei sie ausgeschlossen gewesen, habe nicht mehr dazugehört. Als eine Schlüsselstelle beschreibt Melea, "wie Paula bis zum Ende gedacht hat, dieses Konzentrationslager wäre etwas Gutes“. Daran sei die Verwirrung durch die Propaganda zu erkennen. Doch so schlimm und schwer das Thema auch ist, so positiv fällt das Fazit der Schülerin aus: "Es war eine gute Erfahrung, dieses große Thema der deutschen Geschichte so zu verarbeiten.“
Damit Schüler der Realschule Güglingen sich "nachhaltig und jahrelang“ mit dem Thema beschäftigen können, so Uli Peter, stellt der Zabergäuverein einen Klassensatz von Wolfgang Schönfelds Buch "Die letzten jüdischen Familien in Zaberfeld“ zur Verfügung. Und damit sie sich noch lange an die "Vertonten Verse“ erinnern, überreichen Heidrun Lichner und Uli Peter, die beiden Vorsitzenden des Heimatvereins, der Realschule sowie Staatssekretärin Gurr-Hirsch je einen Blumenstock – in symbolhaftem Weiß.
Paula ruft Adolf und Erika zu: "Hey, spielen wir nachher mal Blinde Kuh? Die laufen ja weg und bleiben nicht stehen! Ja wollt ihr mich denn nicht mehr sehen?“ Paula, so heißt die Hauptfigur in Uli Peters im Jahr 2012 verfasstem Gedicht "Judenausrottung – ein Wahn!“. Schülerinnen und Schüler der Realschule Güglingen haben es im Rahmen einer Projektarbeit vertont und in einem Film in Szene gesetzt. Am Montag wurde der im Herbst 2015 erarbeitete Film in der Realschule noch einmal präsentiert. In einer, wie Uli Peter, zugleich Vorsitzender des Zabergäuvereins, feststellte, "bewusst familiären, kleinen Veranstaltung“.
EINZELSCHICKSAL
Unter den Gästen war auch Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, die Peters Werk schon länger kennt. Sie schätzt an dem emotionalen Gedicht, dass sich der Leser, ähnlich wie beim Tagebuch der Anne Frank, in das Mädchen hineinversetzen kann. Mit einem Einzelschicksal zu arbeiten sei hilfreich, so die gelernte Berufsschullehrerin Gurr-Hirsch, denn es sei verständlich, "dass man eine Zahl, nämlich sechs Millionen Juden, nicht so greifen kann, als wenn man das Geschehen an einem Schicksal festmacht“.
Aus der klassenübergreifenden Projektarbeit von Schülern der Abschlussklassen 10b und d ist ein bemerkenswerter Film entstanden. Eine gelungene Mischung aus Originalfotos und nachgestellten Szenen bebildert die Vertonung des Gedichts. Wobei die nachgespielten Fotos überraschend nah am Original sind. Frisuren, Kleidung, Accessoires: Die Schüler haben gründlich recherchiert. Viele Informationen fanden sie in Wolfgang Schönfelds Buch "Die letzten jüdischen Familien in Zaberfeld“. So kommt es, dass die fiktive Paula im Film der historischen Paula Warschawsky aus Zaberfeld, der dort auch seit dem vorigen Jahr mittels eines Stolpersteins gedacht wird, sehr nahe kommt.
Als "großartig“ bezeichnet Gurr-Hirsch, was die Schülerinnen und Schüler erarbeitet haben. Mit dem Theaterspielen, dem Filmdreh und der Beschaffung des Materials hätten sie eine Leistung vollbracht, die sie "als lebendige Erinnerung das ganze Leben begleiten wird“.
SCHLÜSSELSTELLE
Melea Pfitzenmaier (16) aus Meimsheim ist eine der Stimmen des Films. Spannend an dem Gedicht findet sie, "dass man gesehen hat, wie das für die Kinder war“. Paula, die Hauptfigur, habe nicht gewusst, was los war. Plötzlich sei sie ausgeschlossen gewesen, habe nicht mehr dazugehört. Als eine Schlüsselstelle beschreibt Melea, "wie Paula bis zum Ende gedacht hat, dieses Konzentrationslager wäre etwas Gutes“. Daran sei die Verwirrung durch die Propaganda zu erkennen. Doch so schlimm und schwer das Thema auch ist, so positiv fällt das Fazit der Schülerin aus: "Es war eine gute Erfahrung, dieses große Thema der deutschen Geschichte so zu verarbeiten.“
Damit Schüler der Realschule Güglingen sich "nachhaltig und jahrelang“ mit dem Thema beschäftigen können, so Uli Peter, stellt der Zabergäuverein einen Klassensatz von Wolfgang Schönfelds Buch "Die letzten jüdischen Familien in Zaberfeld“ zur Verfügung. Und damit sie sich noch lange an die "Vertonten Verse“ erinnern, überreichen Heidrun Lichner und Uli Peter, die beiden Vorsitzenden des Heimatvereins, der Realschule sowie Staatssekretärin Gurr-Hirsch je einen Blumenstock – in symbolhaftem Weiß.