Am liebsten sah sich Hadji Mohamed Suharto als „Bapak“, als
lächelnder Landesvater. Zum Lächeln hatte er wahrlich Grund:
Unangefochten lenkte der Ex-General über drei Jahrzehnte die Geschicke
Indonesiens – mit über 17.000 Inseln und damals 215 Millionen Einwohnern
das flächenmäßig größte und bevölkerungsreichste Land Südostasiens. Er
genoss das zweifelhafte Privileg, dienstältester Diktator in der Region
gewesen zu sein. Suharto ereilte nicht etwa das gleiche Schicksal wie
seinen nördlichen Gesinnungskumpanen Marcos. Er musste lediglich langsam
die politische Bühne verlassen. Schmerzlich genug; Suharto war
schließlich nicht nur der Präsident Indonesiens, er betrachtete sich
überdies als javanischer König. „Nicht von einer wütenden Menge wurde
dieser ‚König‘ aus seinem Palast gejagt wie im Frühjahr 1986 der
philippinische Präsident Ferdinand E. Marcos“, befand der indonesische
Schriftsteller Agus R. Sarjono im Gespräch mit diesem Autor: „Nein:
‚Bapak‘ trat am 21. Mai 1998 lächelnd zurück“ – genauer: beiseite.
Völlig unspektakulär übertrug er die Amtsgeschäfte seinem Stellvertreter
und langjährigen Intimus, Bacharuddin Jusuf Habibie. Ein Rückblick
unseres Südostasienexperten Rainer Werning, dessen ersten Teil Sie hier nachlesen können.
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