Alte VW-Bullis und Transporter aus Deutschland bekommen in der Ukraine ein zweites Leben – als Kriegsfahrzeuge. Martin Betge bringt sie mit seinen Jungs zur Grenze.
An einem Samstagmorgen sitzt der Urologe Martin Betge an seinem Frühstückstisch und sagt: "Ich will diesen Krieg möglichst schnell beenden." Der Rest des Tisches nickt zustimmend. Mit ihm frühstücken zwei Deutsche mit grauen Haaren, der eine ist in Rente, der andere fast, außerdem ein Ukrainer, Mychajlo Prymatschenko aus Odessa. "Wer fährt denn jetzt das Auto?", fragt Jürgen Flechtmann, 69. Ulrich Nolting, 70, antwortet: "Ich nehme die Feuerwehr." Wieder Nicken, sie treten nach draußen in den Nieselregen. Dort steht ein alter Mannschaftswagen der freiwilligen Feuerwehr. Das Blaulicht ist mit Gaffaband abgeklebt, auf beiden Seiten des Wagens hat der Arzt Platten mit der Ukraine-Flagge angebracht. Das 20 Jahre alte Fahrzeug soll 1.200 Kilometer weiter in den Krieg ziehen. Der Laderaum ist voll mit Kartons, Spritzen, Verbandskästen und Kleiderspenden.
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