Der Kölner Dom, berühmteste Kathedrale der Welt - sechs Millionen Menschen besuchen jährlich das Gotteshaus. Doch jetzt ist der Teufel los, besser: sind die Teufel los. Sie heißen Pikachu, Glumanda und Bisasam. Ganze Horden meist junger „Pokémon Go"-Spieler bevölkern den Dom auf der Suche nach diesen virtuellen Wesen in der realen Welt. Das will das Domkapitel nun unterbinden - Pokémon raus dem Dom!
Zunächst fallen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht auf, wie sie scheinbar andächtig in den Kirchenbänken des Doms sitzen. Doch sie lesen nicht im Gotteslob - und sie beten nur für eins: Dass möglichst bald ein Pokémon auf ihrem Handydisplay auftauchen möge.
Ab hier ist es vorbei mit der RuheSobald das passiert, ist es mit der Ruhe vorbei, wird laut gerufen, zuweilen geschrien, geht es über die Bänke hin zum Ort, an dem der Pokémon aufblitzt. Der Dom ist nämlich Pokémon-Go-„Arena". Und das heißt: Hierhin schicken Spieler ihre stärksten Pokémon, um diese gegen andere Spieler kämpfen zu lassen.
Wer die Duelle gewinnt, kann die Arena - also den Dom - einnehmen. Bis der nächste, stärkere Spieler kommt - Dauer-Poké-Krieg am Dom also. Jede Stunde gibt es hier neue „Gefechte". So beschreibt es Domschweizer Fabian Frerich (28). Er ist empört. „Ich spiele das Spiel selbst, denn es erinnert mich an meine eigene Kindheit und Jugend.