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Ganztagsförderung für Grundschulkinder: Ein Recht auf Qualität und Chancengleichheit

Ganztagsförderung für Grundschulkinder: Ein Recht auf Qualität und Chancengleichheit

Berlin/Freiburg, 26. April 2023. Ab 2026 sollen Grundschulkinder in Deutschland bundesweit einen Anspruch auf ganztägige Bildung, Erziehung und Betreuung haben. Allerdings weist der Deutsche Caritasverband darauf hin, dass es noch viele Herausforderungen zu bewältigen gibt, bevor dieses Ziel erreicht werden kann.


Ganztag oder reiner Verwahrtag? Qualität als zentrales Anliegen

Eva M. Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, warnt davor, dass der Bildungsganztag aufgrund von Fachkräftemangel und baulichen Mängeln zu einem reinen Verwahrtag verkommt. Sie fordert politische Verantwortliche dazu auf, ressortübergreifend nach Lösungen zu suchen und betont, dass ein verbindlicher Qualitätsrahmen unabdingbar ist, um den Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung sinnvoll umzusetzen.


Besonders in Krisenzeiten dürfen die Kinder nicht vernachlässigt werden. Welskop-Deffaa plädiert für ein qualitativ hochwertiges, inklusives Angebot, das alle Kinder berücksichtigt und so Bildungs- und Chancengerechtigkeit gewährleistet.


Ein neues Betreuungssystem für die Zukunft

Um diesen Anspruch zu erfüllen, sind einige Veränderungen notwendig. Menschen ohne entsprechende Qualifikation müssen nachqualifiziert werden, und bestehende Angebote im Sozialraum, wie Musikschulen, Sportvereine und Kinder- und Jugendarbeit, sollen stärker eingebunden werden. Darüber hinaus sollen erprobte Prozesse der Jugendhilfe wie Kinderbeteiligung, Kinderschutz und Inklusion gewährleistet werden.


Auch die Betreuung von Kindern mit Behinderungen bedarf qualifizierter Fachkräfte und eines bedarfsgerechten Fachkraft-Kind-Personalschlüssels.


Bundesweiter Qualitätsrahmen und ausreichende Finanzierung

Welskop-Deffaa unterstreicht die Notwendigkeit einer verbindlichen Zusammenarbeit von Lehrkräften und Fachkräften der Jugendhilfe sowie multiprofessionellen Teams im Ganztag. Hierfür ist ein ganzheitliches Bildungsverständnis erforderlich. Sie betont zudem, dass eine ausreichende Finanzierung durch Bund und Länder für die Ganztagsförderung unerlässlich ist, insbesondere im Hinblick auf qualifizierte Fachkräfte.


Gute Arbeitsbedingungen, unbefristete Arbeitsverträge und tariftreue Bezahlung der Beschäftigten im Ganztag sind ebenfalls wichtige Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung der Ganztagsförderung.


Caritas bringt Expertise ein

Der Deutsche Caritasverband ist bereit, sich am Ausbau der Ganztagsförderung zu beteiligen und seine erprobten Konzepte aus Offenen Ganztagsschulen und Horten einzubringen. Hierzu zählen unter anderem die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedarfen und die Förderung von Resilienz.


Zusammenarbeit und Innovation für eine bessere Bildungslandschaft

Der Ausbau der Ganztagsförderung für Grundschulkinder bietet eine große Chance, das deutsche Bildungssystem zu verbessern und allen Kindern gleiche Chancen auf hochwertige Bildung und Betreuung zu ermöglichen. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, bedarf es jedoch eines gemeinsamen Engagements von Politik, Bildungseinrichtungen und Organisationen wie dem Deutschen Caritasverband.


Indem die verschiedenen Akteure ihre Expertise und Ressourcen bündeln, kann ein zukunftsfähiges und inklusives Betreuungssystem entwickelt werden, das den Bedürfnissen aller Kinder gerecht wird und ihnen die bestmöglichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches und erfülltes Leben bietet.



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