Bei einem mutmaßlichen Raketenangriff auf einen zivilen Fahrzeugkonvoi in der Stadt Saporischschja in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 23 Zivilisten getötet worden.
Der Konvoi soll beschossen worden sein, als er die Stadt verlassen wollte. Nach ukrainischen Angaben waren die Fahrzeuge auf dem Weg in das von russischen Truppen besetzte Gebiet, um Hilfsgüter zu liefern und Angehörige abzuholen. Der Gouverneur der gleichnamigen Region Saporischschja sprach von einem »terroristischen Akt«.
Sergiy Ugriumov, Sprecher der nationalen Polizei für Saporischschja
»Heute um 7.10 Uhr haben russische Truppen drei Raketenangriffe auf das Gebiet des Automarktes in der Nähe der Saporischschja-Orikhiw-Autobahn durchgeführt. Ein Konvoi von Zivilisten, der versuchte, den Kontrollpunkt zu passieren und in die besetzten Gebiete zu gelangen, wurde getroffen. Im Moment haben wir Informationen über 23 Tote, 62 Menschen wurden in medizinische Einrichtungen der Stadt gebracht, ihr Zustand wird noch ermittelt.«
Die russische Seite bestätigt den Angriff sowie die 23 Todesopfer – beschuldigt jedoch die ukrainische Seite, den Angriff ausgeführt zu haben. Diese Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich zurzeit kaum überprüfen.
Auch weitere Städte der Ostukraine gerieten zuletzt unter Raketenbeschuss. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte Russland für den Beschuss in Saporischschja und den anderen Orten verantwortlich. Er erklärte, Moskau für jedes verlorene Leben zur Verantwortung ziehen zu wollen. Auf Telegram schrieb er: »So können nur absolute Terroristen handeln, für die in der zivilisierten Welt kein Platz ist«.
Russland stand im Verlauf des Krieges immer wieder in der Kritik, auch zivile Ziele anzugreifen – weist diese Vorwürfe jedoch meist zurück. Nach dem Angriff auf den Konvoi erklärte der Gouverneur der Region Saporischschja den 1. Oktober zum Trauertag, um den getöteten Zivilisten zu gedenken.
Original