Bauch-Beine-Po, Fitnessriegel, die ideale Musik fürs Abnehmprogramm, Hashtag Bodylove: Auf Instagram sieht das alles leicht aus. Viele Kilos verlieren, Muskelaufbau, der Verzicht auf Süßes und Fettiges. Doch was hinter den Bildern durchtrainierter Körper verborgen bleibt: ein harter Kampf mit vielen Rückschlägen.
Was heißt es wirklich abzunehmen - abnehmen zu müssen? Durchzuhalten? Sich mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen, nicht, weil man damit vielleicht Geld verdient - sondern weil man selbst so nicht weitermachen möchte? Und wie schafft man es, auf gesunde Weise Gewicht zu verlieren,ohne eine Essstörung zu entwickeln?
Hier erzählen drei junge Menschen, wie sie die Zeit erlebt haben, in der sie abgenommen haben. Sie berichten, wie sehr sich ihr Leben seit dieser extremen Zeit verändert hat.
Lara, 22, aus Erftstadt, studiert Ernährungswissenschaften
Als ich übergewichtig war, wollte ich bloß nicht negativ auffallen. Das Thema zog sich durch meine gesamte Schulzeit. Kurz nach meinem Abitur habe ich dann radikal viel abgenommen - insgesamt 44 Kilo. In den zwei Jahren danach waren es noch einmal zehn. Zuvor wog ich 120 Kilo.
Aber ich habe eben nicht auf meine Ernährung geachtet und auch keinen Sport gemacht. In meiner Familie war das oft Thema. Die schlechten Essgewohnheiten hatte ich wohl von meinem Vater, der auch übergewichtig ist. Er isst sehr unregelmäßig und gern Süßes, das habe ich zum Teil übernommen.
Mein Hausarzt hat mich öfter auf mein Übergewicht angesprochen, und ich habe immer wieder drüber nachgedacht abzunehmen. Besonders dann, wenn ich schlechte Tage hatte, shoppen war - und die Klamotten einfach alle nicht gepasst haben.
Bevor das große Abnehmen kam, habe ich nur einmal aktiv etwas dagegen getan. Das war mit 14. Ich verlor 15 Kilo durch eine Diät, die im Laufe der Pubertät aber schnell wieder drauf waren.
Während meiner Schulzeit hatte ich nie einen Freund. Stattdessen war ich immer die Freundin von der, die angequatscht wurde. Und selbst, wenn mich jemand angequatscht hätte: Es wäre mir richtig schwergefallen, ihn ernstzunehmen, so klein machte ich mich, so sehr verschloss ich mich.
Das hat mich verunsichert. Ich wollte auf meine Freizeit nicht verzichten. Ich nahm es so hin und hatte deshalb auch keine Motivation abzunehmen.
Den zweiten Versuch startete ich dann vor vier Jahren. Mein Vater machte gerade eine Low-Carb-Diät. Er verzichtete auf Kohlenhydrate und zog das ziemlich konsequent durch.
Erst dadurch stellte sich bei mir eine Veränderung ein. Zu Hause gab es immer nur Diätessen. Statt Pizza Brokkoli oder Bohnen mit Fleisch oder Fisch. Vorher gab es zu allem Soßen, die ließen wir weg.
Ich begann, Psychologie zu studieren. Doch dadurch, dass ich mich plötzlich so mit meinem Körper beschäftigte, änderten sich auch meine Interessen. Ich wechselte den Studiengang und schrieb mich für Ernährungswissenschaften ein.
Ich lebte immer gesünder. Nach einiger Zeit meldete ich, die nie Sport gemacht hatte, mich im Fitnessstudio an. Nach und nach verlor ich Gewicht und spürte richtig, wie ich beweglicher wurde.
Ich erinnere mich gut an den Tag, an dem ich plötzlich meine Beine überkreuzen konnte. Solche simplen Dinge machten mir so viel Freude. Ich probierte mehr aus und fing mit Yoga an.
Heute wiege ich 78 Kilo. Ich hatte Glück und ein Umfeld, das auf mich aufgepasst hat - sonst wäre mein Abnehmen vielleicht krankhaft geworden.
Das, was sich am meisten verändert hat, ist die Sicht anderer auf mich. Beim Feiern werde ich angesprochen. Ich kann einen Raum betreten, ohne Angst davor haben zu müssen, dass ich auffalle.
Der Trick ist: den Zustand so lange durchzuhalten, bis er zur Gewohnheit wird. Die Schwelle überschreiten, ab der das Abnehmen nichts Besonderes mehr ist, sondern Alltag. Und: Sich auch mal etwas erlauben. Ohne ein Stück Schokolade zwischendurch hätte ich es sicher nicht geschafft, das muss man sich gönnen.
Marcel, 32, aus Schwabach, ist Finanzbeamter und Fitnesscoach
Mit 22 fing ich an zuzunehmen. Ich konnte nicht mehr alles essen, was ich wollte, wie ich es vorher gewohnt war. Mein Stoffwechsel wurde langsamer - das passiert oft nach der Pubertät. Ich fiel in ein Loch, aus dem ich lange nicht herauskam.
Ich wurde bequem, aß ständig Süßigkeiten, Gummibären waren meine Leidenschaft. Und ich merkte, wie ich mich veränderte: Beim Treppensteigen war ich schnell aus der Puste. Meine Haut wurde unrein. Ich fühlte mich unattraktiv. Bis ich fast 100 Kilo wog.
Der änderte eine gefühlte Ewigkeit gar nichts. Ich blieb bei meinem Gewicht und war kurz davor, wieder aufzugeben. Ich verstand nicht, was ich falsch machte. Ich wollte abnehmen, machte Sport, immer mehr, warum passierte nichts? Es war extrem anstrengend.
Ich googelte.
Dann stellte ich, vom einen auf den anderen Tag, meine komplette Ernährung um. Mit einer Formel rechnete ich meinen Kalorien-, Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißbedarf aus. Ich ernährte mich ziemlich proteinreich: Ich aß viel Thunfisch, Hühnchen, Quark.
Bei den Fetten achtete ich drauf, dass sie hauptsächlich pflanzlich sind. Kohlenhydrate nahm ich über Reis, Kartoffeln oder Obst zu mir. Ich verzichtete auf immer mehr, aß keine Weizenprodukte mehr, kein Schweinefleisch.
Zudem merkte ich, dass mein Körper engiftete - ich hatte häufig Bauchweh und bekam Schweißausbrüche. In mir schrie alles nach Zucker, ich hatte richtige Heißhungerattacken.
Doch ich machte weiter und die Kilos fielen. Das Abnehmen wurde fast zur Sucht, im Nachhinein würde ich allen raten: Achtet gut auf euch.
Ich machte Krafttraining, baute Muskeln auf - und lernte: Man sollte sich nicht an einem Zielgewicht orientieren, sondern am Bild im Spiegel. Ganz ohne Waage: Wann siehst du so aus, dass du dich wohl fühlst?
Mein Selbstbewusstsein stieg schnell, meine Freunde nahmen mich als Vorbild wahr, ich ließ Haare und Bart wachsen.
Heute wiege ich 82 Kilo. Mit meinen Erfahrungen helfe ich anderen: Ich habe einen Nebenjob als Fitnesscoach und berate Leute, die ihr Leben verändern wollen. Und übrigens: Auch heute esse ich noch Gummibärchen. In Maßen.
Sabine, 23, aus Wermelskirchen, ist Produktmanagerin
Ich habe jahrelang versucht abzunehmen, doch ich bin immer wieder in alte Muster verfallen. Es gab eine Zeit, da wog ich über 100 Kilo.
Ich leide an einer Fettverteilungsstörung, am Lipödem. Ich habe von Natur aus dicke Beine und Arme. Doch darauf ruhte ich mich lange aus - ich aß ungesund, weil ich dachte, es bringt sowieso nichts abzunehmen. Aus Langeweile und Frust aß ich Schokolade oder Chips in mich hinein. Das war ein Teufelskreis.
70 Tage lang richtete ich mich nach den Regeln dieses Programms. Ein Ernährungsplan gab vor, wie viel Gramm Kohlenhydrate, wie viel Fett und wie viel Eiweiß ich essen durfte. Zusätzlich machte ich merhmals die Woche Sport.
Meine Freunde stellten Fragen, ich machte weiter. Ich trank keinen Alkohol mehr und verzichtete auf Süßigkeiten. Das Schwierigste war, dass ich all das ständig erklären musste. Die Leute sprechen einen distanzlos an: Warum ich jetzt keinen Cocktail trinke? Warum ich keinen Kuchen mitesse, obwohl die Familie hier beisammen sitzt?
Doch: Das Abnehmen ist längst nicht so easy, wie das hier gerade klingt.
Gerade am Anfang gab es viele Momente, in denen ich widerstehen musste. Ich nahm ab und wieder zu. Wenn ich Stress hatte, griff ich zu Ungesundem. Es ist verdammt hart und es erfordert viel Vorbereitung, sich gesund zu ernähren - Kochen braucht Zeit!
Aus Angst, es eh nicht zu schaffen, sprach ich anfangs mit niemandem über meine Ziele. Zuallererst wollte ich es mir selbst beweisen.
Irgendwann fing ich an, meine Erfolge auf Instagram zu teilen. Ich wollte zeigen, dass man trotz der Krankheit abnehmen kann und ehrliche Tipps geben. Doch gleichzeitig finde ich es auch traurig, dass man anders wahrgenommen wird, wenn man schlank ist. Als wäre man plötzlich mehr wert.
Das passiert bei der Live-Show von Stefan Raab
Stefan Raab kehrt in wenigen Tagen zurück - allerdings nur auf die Bühne. Nach dem Ende seiner Fernsehkarriere kündigte der Entertainer letztes Jahr eine Show in der Kölner Lanxess Arena an. Zusammen mit seiner "TV Total"-Band "The Heavy Tones" finden im Oktober 2018 gleich drei Auftritte unter dem Titel "Stefan Raab live" statt.
Bisher war über den Ablauf der Show wenig bekannt, außer dass es "Spitzenwitze" und "spektakuläre Gäste" geben solle. ( bento)
Laut "Kölner Express" gibt es jetzt einen Ablaufplan für die Show, die insgesamt 150 Minuten lang sein soll. Die Show bestehe aus zwei "Themenblöcken", wovon der erste sehr an "TV Total" erinnert. Es soll Gags, Sketche, Neuigkeiten aus der vergangen Woche und kleine Einspieler geben.
Im zweiten Teil sind dann auch Gäste dabei. Unter anderem sollen Stars wie Elton, Caroline Kebekus und sogar Lena Meyer-Landrut dabei sein.
Hier kannst du dir einen Trailer zur Show anschauen: