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Bachelorarbeit: Die mediale Darstellung von rechts- und linksextremen Gruppierungen

Abstract

Politische Extreme finden seit je hohe mediale Aufmerksamkeit. Menschen, die sich den äusseren politischen Rändern zugehörig fühlen, hegen ein grösseres Medienmisstrauen. Der aktuelle Forschungsstand deutet auf eine tendenziell positivere Darstellung von Linksextremen gegenüber Rechtsextremen. Die Meinungen der Betroffenen sind dabei in kaum einer Forschung berücksichtigt worden. Die vorliegende, empirische Bachelorarbeit untersucht mittels zweier Forschungsfragen die Darstellung von rechts- und linksextremen Gruppierungen in der medialen Berichterstattung: Inwiefern unterscheiden sich die Darstellungen von rechtsextremen Gruppierungen wie der PNOS und linksextremen Gruppierungen wie der Antifa in der Berichterstattung in der Schweizer Presse? Was ist die Meinung von Betroffenen aus linken und rechten Gruppierungen bezüglich Neutralität der Medien und dazu, wie die Medien über sie berichten? Die Forschungsfragen werden durch eine qualitativ-quantitative Inhaltsanalyse sowie mit Fokusgruppen beantwortet. Das Korpus setzt sich aus 30 Medienartikeln der fünf Schweizer Medien „Wochenzeitung“, „Bund“, „Blick“, „Neue Zürcher Zeitung“ sowie „Weltwoche“ zusammen, die entweder die PNOS oder die Antifa thematisieren. Für die Befragung der Betroffenen sind zwei Vierer-Fokusgruppen mit Menschen aus differenten linken wie rechten Gruppierungen appliziert worden. Die Erkenntnisse aus den beiden Forschungsfragen zeigen, dass die Darstellungen variieren. Die Medien lassen sich in zwei Gruppen einteilen: in eine, die die PNOS respektive die Antifa als lösungsbedürftiges Problem sieht, und in eine, die die Bedrohlichkeit der PNOS respektive der Antifa relativiert. Die Grenze verläuft entlang der politischen Gesinnung der Medien. Die Betroffenen haben kein Vertrauen ins Mediensystem und haben das Gefühl, dass die politisch andere Seite medial positiver dargestellt wird, womit der sogenannte Hostile-Media-Effekt vorliegt. Die Ergebnisse lassen mithin vermuten, dass die Medien Menschen mit wenig Medienvertrauen schwerlich zufriedenstellen können.