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Wenn Kinder und Jugendliche Kinderpornografie verbreiten

Immer häufiger wird (Kinder)Pornografie von Kindern und Heranwachsenden selbst verbreitet, wie die aktuelle Kriminalstatistik nachweist. Die Kinder wissen meistens nicht, dass sie sich mit dem Besitz und der Verbreitung strafbar machen. Was sollten Eltern wissen? Und wie können Kinder und Jugendliche frühzeitig für dieses Thema sensibilisiert werden?


Polizeiliche Kriminalstatistik: Hoher Anteil minderjähriger Tatverdächtiger, die Kinderpornografie verbreiten

Laut der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik ist ein Trend erkennbar, dass vor allem Kinder und Jugendliche kinder- und jugendpornografisches Material über Messenger und Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, WhatsApp oder Snapchat teilen. Der Anteil der minderjährigen Tatverdächtigen beläuft sich auf 41 Prozent.
Seit rund zwei Jahren beobachten polizeiliche Behörden einen Anstieg der Fälle, in denen Heranwachsende in Chatgruppen strafrechtlich relevante Materialien geteilt haben. Mehr als ein Drittel aller Tatverdächtigen, die kinderpornografische Inhalte verbreitenund besitzen, sind Jugendliche. Oftmals sind sich Kinder und Heranwachsende nicht bewusst, dass der Besitz und die Verbreitung solcher Inhalte strafbar sind.
Kinderpornografie

Kinderpornografie: Wie kommen Kinder an solche Bilder und warum leiten sie pornografische Inhalte weiter?

Immer mehr Kinder und Jugendliche besitzen ein eigenes internetfähiges Smartphone. Welche Fotos und Videos genau auf dem Handy der Kinder landen, was in Messenger-Gruppen geteilt wird und auf welche Internetseiten Kinder klicken, ist für Eltern oft schwer zu überprüfen.
Der genaue Ursprung, wie Kinder und Jugendliche an das strafbare Material kommen, lässt sich oft nur schwer nachvollziehen. Einige Videos und Fotos werden so manipuliert, dass die Vorschaubilder zunächst einen harmlosen Inhalt suggerieren, wodurch Kinder ungewollt an verstörende und bedenkliche Inhalte herangelockt werden. Auch gründen erwachsene Täter Chatgruppen, um gezielt Kinder dazu einzuladen. Die dort verbreiteten Inhalte werden dann häufig mit Freund*innen und Mitschüler*innen geteilt.
Die Gründe, weshalb Kinder die Bilder und Videos weiterleiten, sind vielfältig. Häufig geschieht dies, weil es vermeintlich cool ist und alle im Freundeskreis dies tun. Für die meisten ist es nur ein schneller Klick, über dessen Folgen sich Kinder meist nicht im Klaren sind. Doch dieser kann weitreichende Folgen haben.
Bei der Verbreitung von solchen Materialien muss differenziert werden: Zum einen schicken sich Heranwachsende eigene intime Videos und Fotos gegenseitig zu, zum anderen schicken sie sich gegenseitig Material, das offensichtlich Missbrauch von Kindern zeigt. Dabei sind sich die Kinder meist nicht bewusst, was sie da genau teilen und dass hinter den Bildern oftmals reale Straftaten stehen.
Kinderpornografie

Sicherheitsregeln für den Internetkonsum – Frühzeitige Sensibilisierung von Kindern und Heranwachsenden

Wie können wir Kinder und Jugendliche frühzeitig für dieses Thema sensibilisieren? Die Polizei empfiehlt den Eltern, frühzeitig Kinder über verbotene und jugendgefährdende Inhalte im Netz aufzuklären. Nur wenn wir Kinder darauf vorbereiten und sensibilisieren, können sie angemessen reagieren.
Eltern und Kinder sollten Sicherheitsregeln aufstellen: Stoßen Kinder im Netz auf kinder- und jugendpornografisches Material, vereinbaren Sie mit ihnen, dass sie sich an ihre Eltern wenden und die Inhalte wegklicken. Gleiches gilt für bedenkliche Inhalte, die von Freund*innen oder Mitschüler*innen zugeschickt werden.
Wichtig ist, früh die Medienkompetenz von Kindern zu stärken und einen präventiven Ansatz zu verfolgen, damit Heranwachsende wissen, wie sie mit bedenklichen Inhalten richtig umgehen. Wenn Eltern Beweise für strafbare Inhalte im Internet finden, sollten sie sich damit an die Webseitenbetreiber, die Polizei oder spezielle Meldestellen wenden.
Auch sollten Eltern gemeinsam mit ihren Kindern wichtige Sicherheitseinstellungen am Smartphone vornehmen. Für den Messenger WhatsApp kann der automatische Download von Medien ausgeschaltet werden. Auch die Privatsphäreeinstellungen am Handy können Kinder schützen: Diese können so eingestellt werden, dass bspw. fremde Kontakte die Handynummer des Kindes nicht in Messenger-Gruppen hinzufügen können.

Das Sicher Stark Team hilft mit

Das Sicher Stark Team bietet ein umfassendes Angebot für Kinder und Jugendliche, um Kinder fit zu machen für den richtigen Umgang im Netz. Das Sicher Stark Team klärt auf über Gefahren im Netz und wie Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken können. Umfassende Informationen über die Angebote des Sicher Stark Teams gibt es auf der Homepage der Bundesgeschäftsstelle.
Hier finden Sie weitere Sicherheitstipps für Eltern um für Gefahren im Netz gewappnet zu sein.

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