"Man merkt die Euphorie in Polen schon": Drei Fragen an... Tobias Reichmann
Tobias Reichmann, wie wird die Europameisterschaft in dem Land, in dem du selbst spielst, für dich?
Tobias Reichmann:
Die Stimmung in Polen ist sehr, sehr gut. Breslau, unser Spielort der Vorrunde, ist auch nicht so weit von der polnisch-deutschen Grenze entfernt. Da werden sicherlich auch einige Fans rüber kommen. Polen ist ein sehr sportbegeistertes Land, gerade Handball spielt eine große Rolle. Ich weiß, die Hallen können sehr laut und sehr voll sein. Jedes Land, dass vor den eigenen Fans spielen kann hat einen Vorteil. Polen wird auf jeden Fall zu den Favoriten zählen. Ich denke durch die Zuschauer werden sie den 8. Mann hinter sich stehen haben und können auch sehr weit kommen. Man merkt die Euphorie in Polen schon.
Hast du im Vorfeld mit dem ein oder anderen Mannschaftskollegen bei Kielce über die EM gesprochen?
Tobias Reichmann:
Wir haben schon eine sehr schwere Gruppe. Mit ein paar Mannschaftskollegen haben wir gewitzelt, dass entweder Uros Zorman (slowenische Nationalmannschaft, Anm. Red.), Julen Aguinagalde (spanische Nationalmannschaft, Anm. Red.) oder eben ich einer der Ersten ist, der mit seiner Nation Vierter in der Gruppenphase wird und dann die Segel streichen muss. Ich glaube in unserer Gruppe kann so gut wie alles passieren. Du kannst sehr gut spielen und ausscheiden, du kannst sehr gut spielen und weiterkommen. Alles kann passieren. Ich hoffe, dass wir nicht letzter in der Gruppe werden. Unser Ziel wird es sein eine sehr gute Vorrunde zu spielen, um dann mit ein paar Punkten in die Hauptrunde zu gehen.
Wie wichtig ist die Vorbereitung in Deutschland, speziell jetzt in Kassel und Hannover?
Tobias Reichmann:
Sehr, sehr wichtig! Jedes Vorbereitungsspiel bringt uns weiter. Diese Spiele zeigen uns direkte wo Schwächen liegen. Sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Das erste Spiel in Kassel hat gezeigt: Wir sind auf guter Augenhöhe mit Island. Die Isländer haben in Kassel ein sehr gutes Spiel gemacht, es war sehr eng. Bei uns sind in der Abwehr und im Angriff noch Kleinigkeiten zu verbessern, da sind wir aber auf einem sehr guten Weg.