RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. "Bordelle, Kirchen und Kebabstände: Mehr gibt es im 15. Bezirk nicht", ruft jemand aus der Menge hervor. Gelächter bricht aus. Nickende Köpfe sind zu sehen. Wo die bz gerade ist und vor allem warum? Um das zu erfahren, muss man die Uhr eine halbe Stunde zurückdrehen.
Statt sich auf die bequeme Couch zu legen, wagt sich die bz an diesem trüben Dienstag doch noch hinaus in die Kälte. Um 17.30 Uhr am Vorplatz des Westbahnhofs ist der Treffpunkt. Um bei "Gesichter des Westgürtels" mitzumachen, warten bereits ca. 15 Menschen. So auch die bz. Der kostenlose Spaziergang mit dem Briten Eugene Quinn führt durch den westlichen Teil des Gürtels.
"Wie Wien sich verändert"Acht Hotspots stehen auf der Spazierroute. Den Anfang bildet auch gleich der Westbahnhof. "Ich mag den so viel lieber als den Hauptbahnhof", verkündet Quinn. Weiter geht es zur Kirche Maria vom Siege, die seit 2015 koptisch-orthodox ist. "Wie Wien sich verändert!", meint Quinn und visiert das nächste Ziel an.
"Stockwerk" heißt der Coworking Space in der Pater-Schwartz-Gasse. Als ein Stück Silicon Valley bezeichnet es der britische Fremdenführer. Weiter geht es danach zu "Ünique Skis", einer Wiener Ski-Manufaktur. Clemens, einer der Gründer, beschwert sich über die mangelnden Angebote in Rudolfsheim-Fünfhaus, woraufhin - Uhrzeit: 18 Uhr - die anfängliche Bemerkung fällt. Hier, am vierten Hotspot des Spaziergangs, gewinnt die bz aber einen anderen Eindruck.
Über den Dächern WiensDer fünfte Stopp des Spaziergangs ist das Hostel "wombat's", einer der Standorte der Wiener Hostel-Kette. "In einem Hotel bekommt man ein Zimmer. In einem Hostel bekommt man auch Freunde", merkt Mitarbeiter Tom an. Beim Thema Unterkunft bleibt es auch beim nächsten Halt, dem Studentenheim des OeAD (Österreichischer Austauschdienst) in der Gasgasse. Das Passivhaus ist nicht nur umweltfreundlich, sondern bietet auf seinem Dach auch eine atemberaubende Aussicht, von wo aus nicht nur die Dächer Wiens zu sehen sind, sondern auch die langsam eintretende Dämmerung.
Nach einem Stopp in der Wohnstraße Stadlgasse, die vor Kurzem bunt angestrichen wurde, geht es auch schon zum letzten Ziel, dem "Prosi", einem exotischen Supermarkt in der Wimbergergasse. "Ich bedanke mich herzlich und hoffe, wir sehen uns wieder", verabschiedet sich Quinn. Ideen für weitere Spaziergange hat er viele, genaue Termine stehen aber noch nicht fest. Weitere Infos: www.spaceandplace.at
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