Im ersten Halbjahr 2019 gab es in Bayern weniger Baugenehmigungen als 2018. In Unterfranken ist der Trend aber positiv – mit großen Unterschieden zwischen Stadt und Land.
Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen geht in Bayern zurück. In Unterfranken hingegen sieht das ganz anders aus. Das teilte der Immobilienverband Deutschland (IVD) am Mittwoch mit. Zwischen Januar und Juni 2019 wurden 30 560 Wohnungen zum Bau freigegeben, im Vergleichszeitraum 2018 waren es noch 32 103 Wohneinheiten. Das entspricht einem Rückgang von 4,8 Prozent.
Laut IVD-Sprecher Stephan Kippes sei dieser Rückgang vor allem dort sichtbar, wo der Wohnraum eigentlich dringend gebraucht würde: in Großstädten wie München.
Unterfranken schneidet im bayerischen Vergleich besonders gut ab
Die Verteilung auf die einzelnen Regierungsbezirke ist auffallend unterschiedlich: Während in Schwaben, Oberbayern und der Oberpfalz weniger Wohnungen genehmigt wurden, ist Unterfranken im Landesvergleich Spitzenreiter beim Plus. Von Januar bis Juni 2019 wurden hier 14,8 Prozent mehr Wohneinheiten genehmigt als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2019 wurden 2097 Wohnungen zum Bau freigegeben. An zweiter Stelle steht Oberfranken mit einem Plus von 10,1 Prozent.
"Das liegt vor allem daran, dass in Unterfranken eher Bauland vorhanden ist als beispielsweise in der Region München", so Kippes zur positiven Entwicklung in der Region. Zudem sei der Baugrund günstiger als an anderen Standorten in Bayern. Die wirtschaftlich gute Situation in Unterfranken bestärke diesen Trend. Es bleibe aber abzuwarten, ob sich diese Entwicklung verfestigt.
In Würzburg wurden im ersten Halbjahr 2019 nur sehr wenige Wohnungen genehmigt
Doch auch in Unterfranken ist der Unterschied zwischen Stadt und Land groß. Im Landkreis Würzburg ist die Anzahl der genehmigten Wohnungen um 2,2 Prozent gestiegen. In der Stadt Würzburg ist dagegen ein Rückgang um 54,2 Prozent zu verzeichnen. So wurden im ersten Halbjahr 2019 nur 70 Wohneinheiten genehmigt, 2018 waren es im gleichen Zeitraum noch 153 Wohnungen.
Aufgrund der Entwicklungen kritisiert Kippes den Beschluss des Koalitionsausschusses zur Entlastung von Mietern. Die Verschärfung der Mietbreisbremse sei eine Maßnahme, die sich negativ auf die Investitionsbereitschaft in Wohnungen und die sinkenden Baugenehmigungen auswirke.
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