Stolz blickt mich Aerea Negrot in ihrem grünen Blazer vom Flyer der letzten Mint-Party an. Sie ist neben vier weiteren Frauen Hauptakt des Abends. Das ist ungewöhnlich, denn auch in Berlin sind Frauen hinter den Plattenspielern rar. Das Veranstalten von Partys und DJing sind Männer-Domäne, wie der Blick auf das Line-up von Clubs bestätigt. Nach Zahlen von Female Pressure lag 2014 die Bookingquote von Frauen in Elektroclubs weltweit bei gerade mal 9 Prozent. Das wollen Ena Lind und Zoe Rasch ändern. Vor dreieinhalb Jahren haben sie Mint ins Leben gerufen. Erst als regelmäßige Clubveranstaltung, auf der sie weibliche House- und Technoakts präsentieren, dann kam ein Campus mit Musik-Workshops hinzu. Im letzten Jahr haben sie eine Booking-Agentur angeschlossen. Ihre Clubnacht Mint ist zu einer der bekanntesten, elektronischen Queerpartys in Berlin geworden. Sie haben eine Plattform geschaffen, die die Sichtbarkeit von weiblichen DJs und Produzentinnen in der elektronischen Musik verbessert. Wir trafen Ena Lind zum Gespräch.
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