Der Krieg in der Ukraine zwang viele Menschen in die Flucht. Einige Kriegsflüchtlinge fanden ihr neues Zuhause in Schweinfurt. Vor dem Überfall Russlands lebten knapp 230 Ukrainer und Ukrainerinnen in Schweinfurt, aktuell sind es knapp 940. Für ihr besonderes Engagement in der Ukraine-Hilfe ehrte die Stadt jetzt 130 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen. Viele von ihnen folgten der Einladung der Stadt in die Rathausdiele des Alten Rathauses.
"Die Stadt ist in der Aufnahme von Flüchtlingen erfahren. Die Unterbringung soll so menschenwürdig wie möglich sein", erklärte Oberbürgermeister Sebastian Remelé in seiner Ansprache. In Schweinfurt formierte sich schnell Hilfe, nach dem in der Ukraine im vergangenen Februar durch den russischen Angriff der Krieg ausgebrochen war. Ob durch Organisationen oder Wohlfahrtsverbände oder durch freiwillige Helfer - helfende Hände fanden sich in Schweinfurt vielerorts.
Herausfordernde Aufgabe"Wir hatten nur eine kurze Zeit, um uns vorzubereiten", erinnerte sich der OB. Sein Dank galt daher auch den Mitarbeitern der Stadt. Es sei eine große Gemeinschaftsaktion gewesen, betonte er. Mit Hilfe des Bayerischen Roten Kreuzes, dem Katastrophenschutz, dem technischen Hilfswerk, der Tafel, dem Sozialdienst katholischer Frauen (Skf) und vielen weiteren Akteuren gelang es, diese herausfordernde Aufgabe zu meistern. Nicht nur Schweinfurter und Schweinfurterinnen halfen tatkräftig mit - auch syrische Mitbürger, die eine ähnliche Situation erst wenige Jahre davor am eigenen Leib erleben mussten, sowie geflüchtete Ukrainer selbst.
Eine weitere Form der Unterstützung entstand auf Initiative des SkF. Die Feuerwehr spendete ein Feuerwehrfahrzeug an die Stadt Lutsk im Nordwesten der Ukraine. Dieser Kontakt ergab sich durch das SkF, das dort vertreten ist. Auch andere Güter aus Schweinfurt sind über diesen Weg in die Ukraine gelangt, wie etwa Medikamente, Schutzkleidung und Krankenhausbetten aus dem Leopoldina Krankenhaus. Künftig sollen auch Generatoren gespendet werden. Lutsk soll eine neue Partnerstadt von Schweinfurt werden.
Die Hilfe für die Ukraine geht auch nach fast einem Jahr Krieg weiter. "Schweinfurt will weiterhin tatkräftige Hilfe leisten", kündigte OB Remelé an.
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