Ich glaube schon. Viele Männer nehmen ein Scheitern eher sportlich. Frauen neigen hingegen dazu, Fehler bei sich zu suchen. Das ist natürlich nicht immer so. Aber meine Erfahrung ist, dass viele Frauen einen höheren Perfektionsanspruch haben.
Und das war bei Ihnen auch so?Ich habe lange gebraucht, um mir mein Scheitern einzugestehen. Dabei war ich nicht leichtsinnig an die Gründung meines Unternehmens herangegangen. Ich hatte damals das Gefühl, alles bedacht zu haben. Und trotzdem hat es nicht geklappt. Dafür habe ich mich geschämt.
Wieso ist Scheitern so schambehaftet?Ich habe den Eindruck, dass vor allem viele Frauen sehr hohe Erwartungen an sich selbst haben und sich selbst damit unter Druck setzen. Ich habe zum Beispiel gedacht, dass das, was ich mache, richtig gut werden muss. Ich habe alles gegeben - und es hat trotzdem nicht gereicht. Ich wollte es nicht wahrhaben und hätte es am liebsten niemandem erzählt.
Haben Sie in Ihrer PR-Agentur typische Fehler von Gründern gemacht?Es gibt in der Regel nicht nur den einen Grund, aus dem ein Start-Up scheitert. Bei mir war es zum Beispiel schwierig, dass ich mich gemeinsam mit einer Freundin als gleichberechtigte Gesellschafterin selbstständig gemacht habe.
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