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Mit Bitcoins unterwegs in München

München, 18:30: Der junge Mann kommt auf mich zu und sieht mich wissend an. Ich lächle zurück, wir unterhalten uns kurz, anschließend zücke ich 135 Euro und geb sie ihm. Wir beide tippen ein wenig auf unseren Handys, kurz danach verabschieden wir uns.

Was wie ein Drogendeal klingt ist in Wirklichkeit mein Besuch in einer Wechselstube. Ich habe soeben die 135 Euro in 0.982 Bitcoins (BTC) getauscht. Bitcoins sind eine virtuelle Währung, die in den letzten Monaten Steil an "Wert" zugelegt hat. Ich nutze deswegen die Klammern, weil der Bitcoin-Wert eigentlich von nichts als dem Vertrauen der Nutzer in die Währung definiert wird. Es steht keine Bank, kein Staat und erst recht kein Gold hinter Bitcoins, nur Mathematik. Theoretisch kann jeder einen der maximal 21 Millionen Bitcoins errechnen, praktisch sind die Rechenaufgaben inzwischen so komplex, dass sie nur dedizierte Mining-Rechner schaffen. Ich als Normalo kaufe mir Bitcoins also von anderen Nutzern.


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