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Endlich wieder da

Der luxemburgische Stand wurde vom „Centre national de littérature“und von der Luxemburger Nationalbibliothek betreut

Tageblatt (Luxembourg) vom 17 Oktober 2017
Text von Monica Camposeo

Nach einer fünfjährigen Pause war Luxemburg wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten, und zwar im Ehrenpavillon, als offizieller Partner des Nachbarlandes Frankreich.

Nach einer fünfjährigen Pause war Luxemburg wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten, und zwar im Ehrenpavillon, als offizieller Partner des Nachbarlandes Frankreich. Knapp 250 luxemburgische Werke waren ausgestellt. Literatur aus Luxemburg heißt ja bekanntlich nicht nur Literatur auf Luxemburgisch. Und so wurde das Großherzogtum vom Nachbarn Frankreich auf die Buchmesse eingeladen, um mit der Westschweiz und der französischsprachigen Gemeinschaft Belgiens die Vielseitigkeit und Multikulturalität der französischsprachigen Länder zu zeigen.

Im Rahmen des Ehrengast-Programms „Frankfurt auf Französisch“ist Luxemburg demnach als offizieller Partner Frankreichs auf der Messe aufgetreten.

Dabei blieb jedoch nicht außer Acht, dass Literatur aus Luxemburg ebenso deutsche und luxemburgische Werke beinhaltet. Die Auswahl der Bücher vor Ort erzeugte bei den Besuchern reges Interesse.

„Ich kannte noch keine luxemburgischen Autoren und habe mir deshalb ein paar Gedichte von Lambert Schlechter abfotografiert, damit ich das zuhause weiter recherchieren kann“, sagte Jana-Maria, Studentin aus Berlin.

Großer Erfolg des Autorenlexikons

Betreut wurde der Stand vom „Centre national de littérature“und von der Luxemburger Nationalbibliothek, in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium.

Doch auch an einigen weiteren Ständen konnten sich Besucher über die luxemburgische Literatur informieren.

Nora Wageners Buch „E. Galaxien“ist zum Beispiel vor zwei Jahren im saarländischen Conte Verlag erschienen. Luxemburgische Autoren und Autorinnen sind demnach querbeet bei deutschen oder französischen Verlagen untergebracht.

„Die Mehrsprachigkeit schafft eine Flexibilität, die Schriftsteller aus anderen Ländern weniger kennen“, so Ludivine Jehin vom „Centre national de littérature“, die den luxemburgischen Stand auf der Messe betreut hat.

Um die Bücher der luxemburgischen Autoren an den Ständen der deutschen oder französischen Verlage zu finden, hat auch das sogenannte Autorenlexikon geholfen, das man sich wie eine Art Online-Suchmaschine vorstellen kann. Nach Angaben des CNL konnte laut den Zahlen der Seiten-Aufrufe festgestellt werden, dass die Porträts der Autoren Jean Portante, der am Eröffnungstag anwesend war, und Lambert Schlechter, der seinen Auftritt allerdings leider absagen musste, in der Tat nach der Messe öfters angeklickt wurden. Es gab 17 zusätzliche Besucher für Schlechter und 38 für Portante.

Ein weiteres Highlight war der Auftritt der ehemaligen Direktorin des CNL, Germaine Goetzinger, als Jurorin des DeutschFranzösischen Jugendliteraturpreises. Sie stellte auf der Messe die nominierten Bücher vor.

Nach fünf langen Jahren ohne Stand auf der wohl wichtigsten Messe für alle Fachleute aus der Verlags- und Literaturbranche hat die Luxemburger Literaturszene versucht, weiter auf internationalem Niveau Fuß zu fassen. Und der Auftritt scheint sich sichtlich gelohnt zu haben.

Ludivine Jehin ist zuversichtlich: „Wir hoffen natürlich, dass wir nächstes Jahr auch wieder dabei sein können.“


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