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Shein: Das Fast-Fast-Fashion-Wunder

Fast unbemerkt ist Shein zu einer neuen Macht der Modewelt geworden. © Noriko Hayashi/​Bloomberg/​Getty Images

Noch schneller, noch billiger, fast rein digital und fünfmal so hoch bewertet wie H&M: Shein ist der erste globale Textilkonzern aus China.



Vivien Nowak, 19, kippt den Inhalt des weißen Plastiksacks auf den Boden ihres Zimmers. "Wie fucking viel da drin ist?", ruft sie in ihre Smartphone-Kamera. Dann probiert sie ihre Online-Bestellung der chinesischen Marke Shein an, jedes Teil, läuft vor und zurück wie ein Laufsteg-Model. Ihre langen Haare fliegen durch die Luft. "Ich bin verliebt, guckt euch das an."

Das Video wird Nowak später auf der Social-Media-Plattform TikTok posten. 900.000 Menschen werden dort ihren haul - ihren Beutezug - anschauen; sehen, wie die Abiturientin aus der Nähe von Köln in einer schwarzen Cargohose aus Polyester posiert und von einem bauchfreien Oberteil schwärmt ("megaschön").


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Kaum eine andere Marke setzt die sozialen Medien so geschickt ein wie Shein. Mehr als 100 Millionen Menschen haben die App des Unternehmens heruntergeladen. Allein auf TikTok hat das Hashtag "Shein" mehr als 58 Milliarden Abrufe. Es vermischen sich Posts, die bezahlte Werbung für Shein enthalten und Rabattcodes einblenden, mit Videos von Kundinnen wie Vivien Nowak, die ihre Einkäufe einfach so zeigen, aus Spaß. Wie hat Shein das geschafft?

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