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LNG-Terminal vor Rügen: Not on my Badestrand!

Touristinnen vor der Selliner Seebrücke auf Rügen – nicht weit von hier war eine Anlage für Flüssiggas geplant. Nun soll sie weiter südlich entstehen. © Martin Pauer für DIE ZEIT

Feinster Sand, kilometerweit. Hier und da dösen Menschen in weißen Strandkörben. Die Ruhe, das weite Blau der Ostsee, das ist das größte Kapital der Urlaubsinsel . Und das größte Kapital von Ralf Schlüter. Der 63-jährige Mann, schwarzes Sakko, weiße Haare, betreibt drei Hotels und vier Apartmenthäuser auf der Insel. Jetzt stapft er über den Strand des Ostseebads Baabe und hat keinen Blick für all das Schöne hier.

"Da sind sie", sagt er und zeigt raus aufs Meer. Dort sind die Schrecken der Rüganer zu sehen: zwei blaue Tanker, weit draußen, und links davon, näher an der Küste, ein roter mit der Aufschrift "LNG". Sie liefern Flüssiggas für das Terminal in Lubmin an der Festlandküste. Wenn der Wind ungünstig stehe, sagt Schlüter, dann höre man das Wummern der Schiffsmotoren, dann beschwerten sich die Hotelgäste. Er sagt: "Wer will denn noch Urlaub machen, wenn es ständig brummt?"

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