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Mit Sprach-Assistenten und Podcasts die Brand Voice neu definieren

Bereits in diesem Jahr soll ein Drittel der Internetnutzung ohne Bildschirm erfolgen. Marketing über sprachgesteuerte Tools und Voice-Assistenten gewinnt damit immer mehr an Bedeutung. Wir stellen uns aufs Zuhören ein. Das kann einerseits die rein passive Nutzung von Podcasts oder Blogcasts sein, andererseits die Interaktion per sprachgesteuertem Storytelling über Siri, Alexa und Co.


Gerade hier geht es zunehmend nicht mehr allein darum, Informationen abzufragen oder das Taxi zu bestellen. Indem uns die mittlerweile vertrauten Stimmen echte Geschichten erzählen, können Zielgruppen ganz persönlich angesprochen und miteinbezogen werden. Wenn dann auch noch auf Feedback reagiert wird und so ein Dialog zwischen Mensch und Maschine stattfindet, werden ganz neue Formen der Markeninteraktion geschaffen. Mit Voice Storytelling erreichen Unternehmen ihre Zielgruppen über einen neuen emotionalen Kanal und halten sie auch langfristig an der Strippe.


Ok Google: Content Marketing auf Voice Search einstellen

Nach Mobile-First kommt Voice-First: Wollen Unternehmen auch in Zukunft ganz oben bei Google und Co. in der Suche erscheinen, sollten Websites und Inhalte nicht nur für mobile Endgeräte optimiert, sondern auf die immer häufiger genutzte Sprachsuche und Sprachassistenten eingestellt sein. Auch wenn sich Voice-First bei den NutzerInnen aktuell noch auf die situationsbedingte Suche nach dem Wetter, einer Wegbeschreibung oder die Terminerinnerung beschränkt, können Unternehmen bereits jetzt speziell darauf abgestimmte Inhalte kreieren. Das Content Marketing sollte also um Voice SEO erweitert werden. Wie bei der klassischen Suchmaschinenoptimierung selbst gibt es auch hier nicht die eine entscheidende Stellschraube, die nur justiert werden will.


So unterscheidet man zwischen der Optimierung für die Sprachsuche, also der lediglich eingesprochenen Suche über Smartphones oder Tablets, und der Suche mithilfe von Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Home. Letztere liefern eine fertige Antwort und machen die Suche zu einer gänzlich akustischen, während die reine Sprachsuche weiterhin zu den gängigen Suchergebnissen führt. Dennoch verändern sich damit auch die Suchanfragen selbst, die weniger nach Schlagworten und mehr nach natürlichen Fragen verlangen. Unternehmen können so im ersten Schritt die Inhalte auf dem eigenen Blog verstärkt fragenorientiert gestalten und die FAQs erweitern. Die Antworten sollten dabei kürzer, prägnanter und einfacher ausfallen als bisher. Unternehmen konzentrieren sich zudem möglichst auf spezifische Nischenthemen, in denen sie sich als ExpertInnen positionieren wollen und können, um bei den Sprachassistenten überhaupt eine Chance zu haben, vorgelesen zu werden.


Tschüss Callcenter, hallo Chatbots: Mehr als Roboterstimmen

Sprachfähige Chatbots ersetzen immer mehr das klassische Callcenter. Das gestaltet die Marken-Kommunikation nicht nur für Unternehmen effektiver, sondern auch für KundInnen bei akuten Fragen oder Problemen. Doch nicht nur das Wegfallen der Warteschleife macht Chatbots immer attraktiver - schon hier kann die eigene Brand Voice definiert werden. Smarte Sprachassistenten kommen nicht mehr mit monotoner Roboterstimme daher, sondern können vollautomatisiert Großteile des Kundenservices übernehmen. So hat die digitale B2B-Managementlösung resmio beispielsweise Anfang des Jahres einen KI-Assistenten für GastronomInnen eingeführt, der autonom Kundenanfragen und Tischreservierungen telefonisch übernimmt. Mit solchen oder ähnlichen Lösungen können Unternehmen durchgängig für ihre Zulieferer und KundInnen erreichbar sein und einen besseren Service sowie Verständigung anbieten. Mit Socialbots, die auf Natural Language Processing setzen, wird sich die gängige Markenkommunikation in einigen Jahren möglicherweise noch einmal grundlegend wandeln - dank KI können sich NutzerInnen bereits heute in Experimenten mit den smarten Sprachassistenten über Themen wie Politik unterhalten. So entstehen eines Tages richtige Konversationen.


ExpertInnen eine Stimme verleihen: Branchenpodcasts und -Blogcasts

Ob für das morgendliche Newsbriefing in der Bahn, zum Weiterbilden oder entspannten Einschlafen - zu jedem noch so nischigen Thema gibt es eine Bandbreite an akustischen Angeboten. Gerade im B2B-Bereich sind Branchenpodcasts spannend, um Stimmen aus dem eigenen Unternehmen als ExpertInnen zu positionieren und von zentralen Markenwerten und -visionen zu erzählen. Zahlreiche Podcast-ModeratorInnen sind regelmäßig auf der Suche nach Brancheninsights und spannenden Gästen, die einen Blick hinter die Kulissen geben können. Bietet ein Thema weiteres Potential, kann auch ein eigener Unternehmenspodcast auf die Beine gestellt und bei Spotify, iTunes, Apple Music oder SoundCloud verbreitet werden. Doch auch das Vertonen von Texten auf dem Blog stellt für LeserInnen und HörerInnen einen echten Mehrwert dar, der mit wenig Aufwand generiert werden kann. Anders als beim Podcast steht hier nicht die Diskussion im Vordergrund, sondern die Bloginhalte werden 1:1 von einer menschlichen Stimme eingesprochen. Dabei können auch ältere, aber noch immer aktuelle Inhalte recycelt und auf Spotify und Co. neu aufbereitet werden.


Mehr als strategische Theorie: Die Brand Voice

Auditive Kanäle haben großes Potential, die Markenkommunikation persönlicher, dynamischer, transparenter und interaktiver zu gestalten. Gleichzeitig verändern sie die Art und Weise, wie wir Inhalte konsumieren, unseren Alltag gestalten und uns auch für Produkte oder Angebote entscheiden. Voice Storytelling hilft dabei, eine emotionale Verbindung zwischen Unternehmen und HörerInnen zu knüpfen. Die eigene Brand Voice zu definieren, bleibt also nicht nur strategische Überlegung, sondern muss auch aktiv akustisch eingesetzt werden.

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