Im Niger
gehen viele Menschen auf die Straße, um ihre Unterstützung für die
Putschisten zum Ausdruck zu bringen. Dabei wird massive Kritik an der
ehemaligen Kolonialmacht Frankreich geübt. Zum Teil sind auch russische
Fahnen zu sehen gewesen. Auch in Deutschland gibt es
Solidaritätsdemonstrationen. Aktuell herrscht in der Bevölkerung im
Niger Angst vor einem Krieg.
Der neue Machthaber General
Abdourahamane Tiani hat eine dreijährige Übergangszeit vorgeschlagen, in
der das Land neu geordnet werden solle. Die westafrikanische
Staatengemeinschaft ECOWAS lehnt dies bislang ab und droht weiterhin mit
einem militärischen Eingreifen, um den gestürzten Präsidenten Mohamed
Bazoum wieder einzusetzen. Dies unterstützt Frankreichs Präsident
Emmanuel Macron, ebenso die Bundesregierung.
Expert:innen sagen,
Frankreich habe auch nach dem Ende der Kolonialzeit die Rohstoffe des
Niger ausgebeutet, ohne dass die Mehrheit der Menschen im Niger etwas
davon hatte. Dem gestürzten Präsidenten Bazoum wird vorgeworfen, dass er
dabei an der Seite Frankreichs gestanden habe.
Viele
Beobachter:innen attestieren der Machtergreifung der Militärjunta einen
anti-kolonialen Charakter. Die Menschen würden damit die Hoffnung
verbinden, sich aus neo-kolonialen Machtverhältnissen zu befreien, unter
denen Länder wie der Niger leiden würden. Regierungskritiker:innen
wurden unter der demokratisch gewählten Regierung Bazoums inhaftiert.
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