1 subscription and 1 subscriber
Article

„Europa wächst zusammen - auf und zwischen den Ebenen"

Professor Gudrun Schmidt-Kärner (rechts), Präsidentin des „Preis Frauen Europas – Deutschland“ steckt der „Frau Europas 2013“, Daniela Topp-Burghardt (links), symbolisch die eigens gefertigte Brosche an und überreicht Blumen. Fotos: Michaela Schneider

Daniela Topp-Burghardt ist die „Frau Europas 2013". Bei einem Festakt in der Würzburger Neubaukirche wurde die engagierte Europäerin jetzt von der „Europäischen Bewegung Deutschland e.V." (EBD) mit dem Titel und einer symbolischen Brosche ausgezeichnet. Die Kölnerin sorgt seit inzwischen zehn Jahren dafür, dass Frauen ein europäisches Gemeinschaftsgefühl intensiv, nachhaltig und in direkten Begegnungen erleben: 2003 rief sie den „Ring europäischer Frauen e.V." ins Leben und organisiert seitdem Dialogveranstaltungen rund um Köln, aber auch Begegnungsfahrten ins EU-Ausland. Verliehen wurde der Preis im Rahmen des Festakts „Würzburg feiert 40 Jahre Europapreis".

Daniela Topp-Burghardts Ziel sei es, Menschen für die Idee Europa zu begeistern. Und sie tue dies auf sehr sorgfältige Art, sagte Laudatorin Ursula Schleicher aus Aschaffenburg, Vizepräsidentin des europäischen Parlaments a.D.. Bei Top-Burghardts Begegnungsfahrten ins EU-Ausland steht der grenzüberschreitende Gedanken- und Ideenaustausch mit nationalen Parlamentarierinnen und Vertreterinnen von Frauenverbänden im Vordergrund. Nach Athen und Kopenhagen, Brüssel und Budapest führten die zahlreichen Fahrten unter anderem. In den Blick genommen werden stets die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede der Kultur-, Bildungs-, Wirtschafts- und Sozialsysteme. Dabei immer im Blick: die Rolle der Frauen in Gesellschaft und Politik. Laudatorin Schleicher sprach von Reisen, bei denen es vorrangig um Erfahrungsaustausch und Begegnungen gehe und die das Gemeinschaftsgefühl unter Europäern stärkten.

Daniela Topp-Burghardt ist studierte Volkswirtin, zudem hat sie Geschichte studiert. Ihre Begeisterung für ein vereintes Europa sei durch Reisen, aber auch durchs Geschichtsstudium gekommen, sagt die „Frau Europas 2013" selbst. Denn: Europa verbänden 2000 Jahre gemeinsame Geschichte, die Kölnerin spannt hier den Bogen von der Philosophie des Sokrates über die Aufklärung und den Sozialstaatsgedanken der Arbeitgeberbewegung bis in die Gegenwart. Europa müsse zu einer dauerhaft friedlichen Gemeinschaft zusammenwachsen, so der Wunsch und die Forderung der Kölnerin. Rückschläge wie die derzeitige Finanzkrise dürften nicht dazu führen, dass die Menschen Europa ablehnten - stattdessen müsse man daraus lernen. Zwei Beobachtungen gab die Preisträgerin ihrer Zuhörerschaft noch mit an die Hand. Die Wege der europäischen Frauen seien unterschiedlich, aber ihre Solidarität sei groß. Und: Europa wachse zusammen auf und besonders zwischen allen Ebenen.

 Wie Rainer Wend, Präsident der europäischen Bewegung Deutschland e.V., erläuterte, wird der „Preis Frauen Europas" seit 1991 in Deutschland an Frauen verliehen, die sich auf ganz unterschiedliche Art für ein vereintes Europa einsetzen. Es gehe darum, auf besondere Projekte aufmerksam zu machen und außergewöhnlichen Persönlichkeiten die Würdigung zukommen zu lassen, die sie verdienten. 221 Preisträgerinnen stehen bis dato für ganz unterschiedliche Initiativen - von länderübergreifenden Schulkooperationen über den Einsatz für ein selbstbestimmtes Leben muslimischer Frauen bis hin zum Kampf gegen Menschenhandel und Missbrauch von Frauen und Mädchen auf dem Balkan. Jede Preisträgerin wird Teil eines aktiven Preisträgerinnen-Netzwerks, das wiederum eng mit den insgesamt 238 EBD-Mitgliedsorganisationen zusammenarbeitet.


Original