Detailreich und empathisch erzählt Michaela Maria Müller vom Schicksal der Flüchtlinge auf Lampedusa, die ohne Verfahren nach Tripolis abgeschoben werden und von dort aus weiter zu einem entlegenen Ort in der Sahara. „Die Toten liegen überall in der Weite der Wüste, sie sind im Angesicht der sengenden Sonne wie zusammengerollte Embryonen verdurstet."
„Vor Lampedusa" ist Teil eines unveröffentlichten Projekts, einer postmodern anmutenden Mischung aus Doku-Roman und literarischer Reportage, in der sich Fiktion mit Nichtfiktion verbindet. Elke Heinemann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
"Mit diesem Essay gelingt es Müller, dem Todeskampf vor den Küsten Europas ein Gesicht zu geben. Durch die Namen, die auf den gefundenen Habseligkeiten vermerkt sind oder durch diesen einen schwarzen Flüchtling mit den Armbändern. Ihre Erzählung schafft es, eine sehr persönliche Beobachterperspektive entstehen zu lassen - und vielleicht trägt sie auch dazu bei, uns EuropäerInnen etwas beim Verstehen zu helfen." (Dominik Leitner, Blog "neonwilderness")