"Verpisst euch!"
Wenn Sie diesen Sommer zu einem Status-Quo-Konzert gehen, sollten Sie eins wissen: Francis Rossi hat Angst vor Ihnen.
Francis, du tourst mit Status Quo unermüdlich. Wie sieht ein guter freier Tag bei dir aus?
Francis Rossi: Ich freue mich ja über Regen, ich bin ein typischer Brite. Dann muss ich mich nämlich nicht so sehr um den Garten sorgen. Der nimmt einen Großteil meiner Freizeit im Frühling und Sommer ein. Zwischendrin quatsche ich mit meiner Frau und spaziere mit dem Hund. Und dann warte ich, dass alles wächst.
Und dabei fallen dir die ganzen Hits ein?
Rossi: Ach wo, so funktioniert das nicht. Ich spiele jeden Abend zwei Stunden Gitarre, da kann ich mich besser konzentrieren. Es ist auch für einen Musiker wichtig, wirklich frei zu haben. Es ist auch nur ein Job - und man will ja nicht nonstop an den Job denken. Wenn ich Bäume beschneide, ist mein Gehirn ausgeschaltet, und das ist gut so.
Ein Standardjob ist Status Quo aber sicher nicht. Wie fühlst du dich heute, im Jahr 2015, wenn du die Bühne betrittst?
Rossi: Ich habe immer noch Angst, und die wird mit dem Alter sogar stärker. Ich bin nicht einfach nervös, das ist wirklich Furcht! Dass ich mich verspiele oder einen totalen Idioten aus mir mache. Eine gute Show ist schnell vorbei, aber eine schlechte zieht sich fürchterlich hin ...
Euer Publikum verzeiht sicher auch Fehler.
Rossi: Uns vielleicht, aber der Druck auf junge Bands muss immens sein. Heute geht es im Musikgeschäft hauptsächlich um Marketing und Effizienz, ums Präsentieren, um Starkult. Es ist ein endloser Konkurrenzkampf. Wenn in den 70ern eine Band in die Stadt kam, waren das große Schlagzeilen. Heute spielen in großen Städten jede Nacht Dutzende, denn die Hallen müssen ja Kohle machen. Wir haben früher gegen Kapitalismus protestiert und bekamen ein "Verpisst euch!" zu hören. Aber schau dir unsere Welt heute an. Wir müssen wirklich ein Auge auf den Kapitalismus haben.
28.5.2015
Original
Francis, du tourst mit Status Quo unermüdlich. Wie sieht ein guter freier Tag bei dir aus?
Francis Rossi: Ich freue mich ja über Regen, ich bin ein typischer Brite. Dann muss ich mich nämlich nicht so sehr um den Garten sorgen. Der nimmt einen Großteil meiner Freizeit im Frühling und Sommer ein. Zwischendrin quatsche ich mit meiner Frau und spaziere mit dem Hund. Und dann warte ich, dass alles wächst.
Und dabei fallen dir die ganzen Hits ein?
Rossi: Ach wo, so funktioniert das nicht. Ich spiele jeden Abend zwei Stunden Gitarre, da kann ich mich besser konzentrieren. Es ist auch für einen Musiker wichtig, wirklich frei zu haben. Es ist auch nur ein Job - und man will ja nicht nonstop an den Job denken. Wenn ich Bäume beschneide, ist mein Gehirn ausgeschaltet, und das ist gut so.
Ein Standardjob ist Status Quo aber sicher nicht. Wie fühlst du dich heute, im Jahr 2015, wenn du die Bühne betrittst?
Rossi: Ich habe immer noch Angst, und die wird mit dem Alter sogar stärker. Ich bin nicht einfach nervös, das ist wirklich Furcht! Dass ich mich verspiele oder einen totalen Idioten aus mir mache. Eine gute Show ist schnell vorbei, aber eine schlechte zieht sich fürchterlich hin ...
Euer Publikum verzeiht sicher auch Fehler.
Rossi: Uns vielleicht, aber der Druck auf junge Bands muss immens sein. Heute geht es im Musikgeschäft hauptsächlich um Marketing und Effizienz, ums Präsentieren, um Starkult. Es ist ein endloser Konkurrenzkampf. Wenn in den 70ern eine Band in die Stadt kam, waren das große Schlagzeilen. Heute spielen in großen Städten jede Nacht Dutzende, denn die Hallen müssen ja Kohle machen. Wir haben früher gegen Kapitalismus protestiert und bekamen ein "Verpisst euch!" zu hören. Aber schau dir unsere Welt heute an. Wir müssen wirklich ein Auge auf den Kapitalismus haben.
28.5.2015