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Heimarbeit als Journalist oder Autor


Die Heimarbeit als Journalist beziehungsweise Online-Autor funktioniert. Sie können sich denken, dass dieser Text von einem dieser Heimarbeiter geschrieben wird, wir plaudern hier also aus dem Nähkästchen. Wie jede Tätigkeit hat auch diese Vor- und Nachteile, es gibt allerdings kaum Alternativen.

Vor- und Nachteile der Heimarbeit als Online-Autor

Zunächst einmal muss präzisiert werden, was Online-Autoren eigentlich genau machen. Größtenteils schreiben sie über Themen, schon immer in jeder Tageszeitung oder im redaktionellen Teil von Anzeigenblättern zu finden sind: Ein wenig Politik und Tagesgeschehen (eher selten), sehr viel über Produkte von Waschmaschinen über neue Winterreifen bis zu neuen Smartphones oder Computern, über Gesundheitsthemen, Allgemeines wie die schönen Dinge, die im Frühjahr im Garten anstehen, über Immobilien, Reisen, Mode und auch sehr viel über Business-Technik. Oder eben passend zu diesem Thema über Jobs und Nebenjobs im Internet wie auf dem Portal www.heimarbeit24.de - wer möchte kann sich vielleicht mal dort umschauen.

Gelegentlich gibt es sehr interessante Themen wie Philosophie, Literatur, Filme oder Musik. Die Themenauswahl ist gigantisch, die Auftragslage ist es auch. Es gibt immer mehr Aufträge, als ein Autor bewältigen könnte.

Daraus sind die Vorteile dieser Heimarbeit abzuleiten:

  • Niemals nachlassende Auftragslage
  • Interessante Themenwahl (keine Langeweile)
  • Freie Zeiteinteilung
  • Kein Stress mit KollegInnen oder einem Chef
  • Keine Telefonate
  • Kein Arbeitsweg
  • Arbeitszimmer wird vom Finanzamt voll steuerlich anerkannt
  • Eigene Kosten sind nur das Equipment und die Internet-Flatrate

Diesen Vorteilen stehen Nachteile gegenüber, die wir nicht verschweigen wollen. Diese Nachteile sind systemischer Natur. Der Bedarf an Content für Webseiten ist gigantisch, jedoch ist dies ein sehr junges Geschäft. Weder die Auftraggeber (Webseitenbetreiber, Online-Shops und deren Werbepartner [sogenannte Affiliates]) noch die Agenturen, welche diese Tätigkeit organisieren, noch die Autoren kennen dieses Geschäft ausreichend, um über sichere Methoden für eine stets zufriedenstellende Durchführung zu verfügen.

Hier die Nachteile:

  • Die Bezahlung ist eher mäßig. Es kommen Nettostundensätze von rund fünf bis acht Euro zustande - und zwar für eingearbeitete, hoch professionelle Autoren. Dieser Nachteil hat weitreichende Konsequenzen. Auftraggeber wünschen sich manchmal kleine Änderungen an ihren Texten, Autoren führen diese meistens nicht durch, selbst wenn der Auftrag damit verfällt. Es ist einfach effizienter, weiterzuarbeiten, als sich noch einmal in ein Thema hineinzudenken, das vor einigen Stunden (oder gar Tagen!) abgehakt wurde. Der Autor weiß gar nicht mehr, auf welchen Webseiten er hierzu recherchiert hat. Er verarbeitet gigantisch viele Informationen im Sekundentakt.
  • Das Briefing der Aufträge ist oft sehr frustrierend, die Vorgaben bezüglich der technischen Textgestaltung (z.B. bestimmter Keywords) sind oft nicht zu erfüllen.
  • Der wichtigste Punkt: Langjährig tätige, sehr aktive Autoren kennen die Spielregeln der Suchmaschinenoptimierung, auf die es schließlich ankommt - die meisten Aufträge dienen der Suchmaschinenoptimierung - meistens besser als ihre Auftraggeber. Sie betreiben selbst ein wenig SEO (Suchmaschinenoptimierung). Sie sind auch über viele Themen sehr viel besser informiert als ihre Auftraggeber. Wo sich dieser (der Auftraggeber) wünscht, mit einem "genialen" Text im Internet einen großen Treffer landen zu können, weiß jener (der Autor), dass zu diesem Text schon etwa 10.000 völlig gleichartige Texte im Internet stehen. Wir Online-Autoren sind tausend Mal besser informiert. Wir schreiben auch schneller, eleganter und faktenreicher. Meine sehr verehrten Damen und Herren, bitte lesen Sie noch einmal den zweiten Satz ganz oben - wir plaudern aus dem Nähkästchen.
Alternativen zur Heimarbeit?

Ein Online-Autor könnte sich in ein Büro unter KollegInnen setzen, beim Kaffee ein Schwätzchen halten und dann ein wenig im banalen Sumpf von Allerweltsweisheiten wühlen, wie sie in jedem Käseblättchen stehen. Also über die neueste Diät schreiben (kommt immer im Frühjahr dran), über Pflegetipps für das Haar, Babynahrung oder Hundefutter. Ein neues Automodell wäre dann schon ein Highlight. Wer aber einige Jahre online gearbeitet hat, bevorzugt die Heimarbeit, weil er sich aufgrund der umfassenden, gigantischen Informationslage, die nur online zur Verfügung steht, recht elitär fühlt. Einen Weg zurück von der Heimarbeit ins Büro gibt es offensichtlich nicht.

Heimarbeit als Online-Autor: das Fazit

Gestatten Sie abschließend eine philosophische Bemerkung als Fazit: Online-Autoren sind einfach wegen der Art ihrer Informationsverarbeitung wahrscheinlich die informiertesten Menschen überhaupt. Sie schreiben teilweise anonym für große Redaktionen (eigene Erfahrungen, die Texte werden von den dortigen Journalisten bei den Textagenturen bestellt).

Gleichzeitig sind Online-Autoren machtlos, weil sie - gewollt! - anonym bleiben. Wer möchte sich schon damit outen, dass er manchmal etwas über Schönheitstipps oder ähnliches schreibt.

Autor: Max

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